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Schaber: „Erfolgreiches Jahr 2012? - Das ist eine glatte Lüge!“

„Die Bundesregierung spricht von einem Erfolgskurs – das ist eine glatte Lüge. Denn die Milcherzeuger stimmt das vergangene Jahr 2012 alles andere als zuversichtlich.“ Das sagte der Vorsitzende des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM), Romuald Schaber, am Donnerstag auf der Grünen Woche und widersprach damit den Stellungnahmen des Bauernverbandes und von Agrarministerin Ilse Aigner.

Lesezeit: 3 Minuten

„Die Bundesregierung spricht von einem Erfolgskurs – das ist eine glatte Lüge. Denn die Milcherzeuger stimmt das vergangene Jahr 2012 alles andere als zuversichtlich.“ Das sagte der Vorsitzende des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM), Romuald Schaber, am Donnerstag auf der Grünen Woche und widersprach damit den Stellungnahmen von Bauernverband und Agrarministerin Ilse Aigner.



Wirtschaftlich gesehen würden die Milchbauern auf ein denkbar schlechtes Jahr zurückblicken. Ein Wertschöpfungsdefizit von rund 4 Mrd. Eurobringe viele Milchbauern an den Rand der Existenzgrundlage. Neben deutlich gesunkenen Milcherzeugerpreisen von bis zu 8 Cent pro Liter noch im ersten Halbjahr 2012 hätten sie gleichzeitig mit massiv steigenden Betriebsmittelkosten zu kämpfen. „Folge war, das 4,9 % der Milchviehhalter im Jahr 2012 ihre Milchkühe abgeschafft haben. Damit sind rund 10.000 Arbeitsplätze alleine in der Milchviehhaltung verloren gegangen“, so Schaber weiter. „Aus Regierungssicht handelt es sich dabei um ein „kleine Delle“ – die Forderungen der Milchbauern nach einem fairen Milchpreis bleiben weiterhin ungehört.“



Hans Foldenauer, Sprecher beim BDM, macht hier vor allem Ministerin Aigner verantwortlich. Sie habe auf EU-Ebene alle erfreulichen Ansätze anderer Mitgliedstaaten vereitelt. „Ihre Politik geht vollkommen an den Realitäten und Notwendigkeiten für Marktmaßnahmen vorbei. Sie führt die Milchbauern ins Abseits“, zeigte sich Foldenauer bei der Pressekonferenz ernüchtert. Seiner Meinung nach werden sich die Probleme am Milchmarkt noch verschärfen. „Seit 30 Jahren höre ich nun schon, dass es in Kürze wieder bergauf geht“, so der Landwirt. Er rief in diesem Zusammenhang die Milchbuern auf, weiter für ihre Ideale zu kämpfen. Als Beispiel nannte er Themen auf der Liste der Agrarminister, die nur durch die Arbeit des BDM dort gelandet seien. Neuerdings hat der Verband seine Leitlinien auch in einem Heft schriftlich zusammengefasst.


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Vollständige Liberalisierung ist Utopie


Romuald Schaber gab anschließend einen Ausblick auf das kommende Jahr. Zunächst steht an diesem Wochenende das Symposium des BDM an, auf dem über eine neue Forderung abgestimmt werden soll. Bislang galt der Spruch „40 Cent/l“.


Mittelfristig streben die Milcherzeuger bekanntlich die Einführung einer flexiblen Marktsteuerung, eine wirksame Bündelung der Milcherzeuger, einen freiwilligen Produktionsverzicht, das Aussetzen der weiteren Quotenerhöhung, eine Monitoringstelle sowie eine Neuorganisation der Mittelverteilung an. Damit unterstützen sie grundsätzlich Reformziele, wie sie z.B. die AbL oder der Zusammenschluss „AgrarBündnis“ verfolgen.



Besonders besorgniserregend ist laut dem BDM-Vorsitzenden das Auslaufen der Milchquote in zwei Jahren: „Die Politik muss endlich aufwachen und die Situation realistisch bewerten. Wir brauchen jetzt sinnvolle Marktregeln, um eine nachhaltige Milchproduktion in Deutschland zu ermöglichen. Eine vollständige Liberalisierung stellt sich immer deutlicher als reine Utopie dar“, betonte Schaber. Die Einzigen, die dabei profitieren würden, wären die Konzerne der Ernährungsindustrie. (ad)




 







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