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Schlachtindustrie unter Beschuss

Die deutsche Schlachtindustrie gerät wegen ihrer Arbeitsbedingungen zunehmend unter Beschuss. Angeheizt wurde die Diskussion um die insbesondere umstrittenen Werkverträge durch die ARD-Dokumentation „Die Story“, in der von einer Ausnutzung osteuropäischer Arbeiter in deutschen Schlachthöfen berichtet wurde.

Lesezeit: 2 Minuten

Die deutsche Schlachtindustrie gerät wegen ihrer Arbeitsbedingungen zunehmend unter Beschuss. Angeheizt wurde die Diskussion um die insbesondere umstrittenen Werkverträge vergangene Woche durch die Ausstrahlung der ARD-Dokumentation „Die Story“, in der von einer Ausnutzung osteuropäischer Arbeiter in deutschen Schlachthöfen berichtet wurde.


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Gleichzeitig bestätigte die Staatsanwaltschaft Düsseldorf Anfang voriger Woche, dass gegen 22 Beschuldigte und rund zwei Dutzend Unternehmen wegen des Verdachts der systematischen Schwarzbeschäftigung ermittelt werde. Bereits Mitte Mai seien an 90 Orten bundesweit Büros und Wohnungen durchsucht worden.


Seitens der Bundestagsfraktion der Grünen stellten Agrarsprecher Friedrich Ostendorff und die Sprecherin für Arbeitnehmerrechte, Beate Müller-Gemmecke, zu den Ermittlungen fest, es sei längst bekannt, dass das System von Leiharbeit und Werkverträgen Unternehmen geradezu einlade, Menschen auszubeuten. Beide forderten eine grundsätzliche Änderung. „Wir brauchen endlich einen allgemeinen und einen branchenspezifischen Mindestlohn für die Fleischbranche. Außerdem müssen Leiharbeitskräfte den gleichen Lohn und die gleichen Arbeitsbedingungen wie Stammbelegschaften erhalten“, betonten die Grünen-Politiker.


Unternehmen der Fleischindustrie gäben gerne vor, nichts über die Arbeits- und Lebensbedingungen ihrer Leiharbeitskräfte zu wissen und schöben die Verantwortung auf Subunternehmer. Dabei müssten sie es doch wissen, wenn Subunternehmer gewaltbereite Rockerclubs oder Bordellbesitzer seien, wie zuletzt bekannt geworden sei. Auch die unmenschliche Unterbringung werfe ein schlechtes Licht auf die gesamte Fleischbranche. Diese müsse endlich Verantwortung übernehmen, mahnten Ostendorff und Müller-Gemmecke.


Der Vorsitzende der Landtagsfraktion Freie Wähler in Bayern, Hubert Aiwanger, sprach von „schier unglaublichen Zuständen“. Die kriminellen Strukturen seien eine enorme Bedrohung für die ordentlichen, familiengeführten Mittelstandsunternehmen des Metzgerhandwerks. Von Chancengleichheit auf diesem ohnehin umkämpften Markt könne längst keine Rede mehr sein, monierte Aiwanger, der jetzt vor allem die Politik am Zug sieht. (AgE/ad)


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