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Streitpunkt: „Immer fair“ statt „immer mehr“!

Ein Streitpunkt von Felix Genn, Bischof von Münster: "Die österliche Bußzeit als Zeit der Umkehr und der Neuorientierung lädt ein, sich noch einmal intensiv mit der Umwelt-Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus zu beschäftigen. Denn auch in „Laudato si“ geht es um Umkehr und Neuorientierung.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Streitpunkt von Felix Genn, Bischof von Münster:


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"Die österliche Bußzeit als Zeit der Umkehr und der Neuorientierung lädt ein, sich noch einmal intensiv mit der Umwelt-Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus zu beschäftigen. Denn auch in „Laudato si“ geht es um Umkehr und Neuorientierung – nachhaltig, ökologisch, weltweit.


Konkret rät Franziskus zu „Investitionen in ländliche Infrastrukturen, in die Organisation des lokalen oder nationalen Marktes, in Bewässerungsanlagen, in die Entwicklung nachhaltiger Agrartechniken“. Man könne „Formen der Zusammenarbeit oder der gemeinschaftlichen Organisation erleichtern, welche die Interessen der kleinen Erzeuger schützen und die örtlichen Ökosysteme vor Plünderung bewahren“.


Dieser Aufruf richtet sich nicht vage an die Gesellschaft. Er gilt jedem Einzelnen, vor allem uns in den westlichen Industrieländern, die sich ihren privilegierten Lebensstil auch durch rücksichtslose Ressourcennutzung erworben haben. Uns ruft Gott besonders zur Umkehr. Wir schulden ihm und der Welt einen Lebensstil, der Lebensrechte anderer respektiert.


Landwirte und Agrarpolitik, die direkt mit Schöpfung zu tun haben, sind besonders gefragt. Weniger noch als in anderen Wirtschaftszweigen darf es in der Landwirtschaft nicht um „immer mehr“ gehen. Vielmehr muss „immer fair“ gelten. Der überwiegende Teil unserer Landwirte ist sich dessen auch bewusst. Sie wissen von der Mitgeschöpflichkeit der Tiere und der Verletzbarkeit der Schöpfung.


Doch können Landwirte allein die Umkehr nicht schaffen. Die urchristliche Tugend der Solidarität ist gefragt: Solidarität von Verbrauchern mit Landwirten durch Kaufen regionaler Produkte und Zahlen fairer Preise; Solidarität von Landwirten mit Verbrauchern durch Produktion hochwertiger Erzeugnisse. Vor allem aber ist globale Solidarität nötig: keine Zerstörung regionaler Märkte durch Export billiger Produkte, Minimierung des Klimawandels, kein Missbrauch von Lebensmitteln als Kraftstoff, global vertretbare Gestaltung von Subventionen. Große Ziele, die viele kleine Schritte von uns allen brauchen. So arbeiten wir miteinander an der Sanierung unseres „gemeinsamen Hauses“.


„Mögen […] unsere Sorgen um diesen Planeten uns nicht die Freude und die Hoffnung nehmen“, schreibt Franziskus. Zu Ostern gilt das besonders: Möge die Freude des Lebens in Jesus Christus uns für die Umkehr und Neuorientierung stärken, zu der wir über Ostern hinaus berufen sind.


top agrar-Rubrik "Der Blick von außen"


Dieser Text stammt aus der Rubrik "Der Blick von außen", die jeden Monat in der top agrar-Heftausgabe erscheint. Der Streitpunkt zeigt, wie die Landwirtschaft von außen gesehen wird und ist nicht die Meinung der Redaktion. Wie stehen Sie dazu? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar unten.



Zum Streitpunkt aus der top agrar 3/2016:

Maria Krautzberger: Raus aus dem Hamsterrad! (25.2.2016)

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