Nach einem zögerlichen Start haben die brasilianischen Sojabohnenexporte in den vergangenen Wochen an Fahrt gewonnen. Wie aus dem aktuellen Bericht des USDA zur Lage am internationalen Ölsaatenmarkt hervorgeht, legten die Ausfuhren des südamerikanischen Landes in der dritten und vierten Märzwoche kräftig zu und übertrafen mit etwa 1,6 Mio t bzw. 1,9 Mio t die entsprechenden Vorjahresmengen. Dagegen waren die Exporte von Februar bis Mitte März deutlich niedriger ausgefallen, was die Washingtoner Experten zum einen mit der verzögerten Aussaat im vergangenen Jahr und dem späteren Erntebeginn 2015 begründeten. Zum anderen veranlasste die starke Abwertung des Real gegenüber dem Dollar die brasilianischen Landwirte dazu, ihre Ware zurückzuhalten. Mittlerweile hat sich der Real aber wieder etwas erholt.
Nun prognostizieren die Washingtoner Fachleute für die Vermarktungssaison 2014/15, deren Ende für den internationalen Vergleich auf den September festgelegt ist, brasilianische Bohnenexporte von 46,0 Mio t; das wären nur 0,8 Mio t oder 1,8 % weniger als im Vorjahr. Bezogen auf das im Februar begonnene „lokale“ Wirtschaftsjahr erwartet das Ministerium sogar eine Rekordausfuhrmenge. Trotzdem wird Brasilien seinen ersten Platz auf der Weltrangliste der Exporteure voraussichtlich an die USA abtreten müssen. Für das eigene Land erwartet das USDA Exporte von 48,7 Mio t Bohnen; das würde einem Plus von 3,9 Mio t oder 8,7 % gegenüber dem Vorjahr entsprechen. Auf dem dritten Platz sehen die Experten „traditionell“ Argentinien, und zwar mit 8 Mio t.
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