Der Fleischverbrauch in der EU ist 2013 mit durchschnittlich 64,7 kg je Kopf auf das niedrigste Niveau seit elf Jahren gefallen. Rückläufige Produktionsmengen, steigende Verbraucherpreise sowie die anhaltende Wirtschafts- und Finanzkrise in einigen Mitgliedsstaaten haben nach Angaben der EU-Kommission den Abschwung in jüngster Zeit beschleunigt. In einer Ende 2013 veröffentlichten Prognose zur längerfristigen Entwicklung der Agrarmärkte kommen die Brüsseler Experten allerdings zu dem Schluss, dass sich dieser Negativtrend in der nächsten Dekade wieder umkehren wird.
Laut Vorausschau wird jeder EU-Bürger im Jahr 2023 im Schnitt 1,4 kg mehr Fleisch nachfragen, also insgesamt 66,1 kg verbrauchen. Der Zuwachs soll dabei aber allein auf den Mehrverbrauch von Geflügel- und Schweinefleisch zurückzuführen sein, deren Verzehr um jeweils etwa 900 g auf 22,1 kg beziehungsweise 31,8 kg steigen soll.
Bei den anderen Fleischarten dürfte sich der Kommission zufolge dagegen die Nachfrage in der EU weiter abschwächen und 2023 gemäß ihrer Prognose nur noch bei durchschnittlich 10,5 kg Rind- bzw. 1,8 kg Schaf- und Ziegenfleisch je Kopf liegen. Grund ist zum einen, dass diese beiden Fleischsorten im Vergleich zu Huhn oder Schwein für die Konsumenten teurer sind; zum anderen erwarten die Experten für diese Tierarten eine rückläufige Erzeugung und damit eine geringere Marktverfügbarkeit in den nächsten zehn Jahren.