Die Sojaschrotpreise rangieren bei festen US-Kursen leicht über Vorwochenniveau. Rapsschrot wird etwas niedriger bewertet, doch bei steigenden Rapskursen setzt sich zunehmend festere Tendenz durch. Der Ölschrothandel läuft ruhig. Das Statistische Bundesamt weist für 2015/16 höhere Importe als im Vorjahr aus.
Die Sojaschrotpreise am Kassamarkt in Deutschland wurden bei festen Sojaschrotkursen in Chicago zu Wochenbeginn kräftig angehoben und rangieren bei aktuell wenig Preisbewegungen leicht über dem Vorwochenniveau. Prompte Ware in 44er-Qualität, die nur in Norddeutschland offeriert wird, kostet mit 307 EUR/t fob rund 1 EUR/t mehr, 48-er Ware wird mit 337 EUR/t rund 3 EUR/t höher bewertet. Aufgrund der trotz Ernteunterbrechungen anhaltend positiven Aussichten auf die Rohstoffernte in den USA, könnte der Druck auf die Notierungen in Chicago und die Preise am Kassamarkt in Deutschland bald wieder zunehmen.
Auch in den beiden traditionellen Lieferländern für Sojaschrot, Argentinien und Brasilien, sind die Ernteaussichten noch gut. Allerdings könnten ausgeprägte Trockenheit und die angespannte wirtschaftliche Lage möglicherweise zu einem rückläufigen Angebot 2016/17 führen. Da in Südamerika die Anbausaison für Soja gerade erst begonnen hat, sind die Prognosen jedoch noch sehr vage. Im Wirtschaftsjahr 2015/16 stammten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 73 % der Sojaschrotimporte aus Argentinien und Brasilien.
Insgesamt führte Deutschland rund 3,2 Mio. t ein, fast 17 % mehr als im Vorjahreszeitraum und so viel wie seit 2011/12 nicht mehr. Die Rapsschrotimporte Deutschlands zogen 2015/16 ebenfalls an. Mit 376.000 t wurden knapp 6 % mehr als im Vorjahreszeitraum eingeführt.
Der Rapsschrothandel läuft derzeit ruhig, aber es wird stetig etwas umgesetzt. Der Angebotsdruck auf den vorderen Lieferpositionen hat etwas nachgelassen, trotzdem rangieren die Preise bei insgesamt verhaltener Nachfrage und zeitweise schwachen Rapskursen unter Vorwochenniveau. Im Großhandel werden für Lieferungen im September mit 189 EUR/t aktuell rund 3 EUR/t weniger genannt. AMI