Die Rapskurse in Paris haben zuletzt wieder leicht zugelegt. Angetrieben werden sie dabei von der erneut zurückgenommen Ernteschätzung in Deutschland. Der Deutsche Raiffeisenverband schätzt die Rapsernte 2015 auf 5,2 Mio. t und damit nun sogar 16,2 % geringer als im Vorjahr. Vor allem die Aussicht auf eine noch kleinere Anbaufläche führte zu der Korrektur.
Das Statistische Bundesamt schätzt die Anbaufläche von Winterraps mit 1,3 Mio. ha rund 6,1 % kleiner. Gestützt wurden die Kurse zudem von den verbesserten Exportaussichten aufgrund des schwachen Euros.
Zwischenzeitlich gab es auch Unterstützung vom Palmöl. China taxiert den Importbedarf im kommenden Wirtschaftsjahr rund 6 % höher.
Am Kassamarkt ist das prompte Rapsangebot weiterhin sehr gering. Auch zu Abschlüssen von Kontrakten auf die Ernte 2015 sind viele Erzeuger nicht bereit. Das ist auch wenig verwunderlich, sind die Erzeugerpreise im Vergleich zur Vorwoche doch kaum gestiegen, während auf Großhandelsebene 5 EUR/t mehr geboten werden. Aber dafür können auch keine Mengen mobilisiert werden. Womöglich sind die Vorräte doch schon lange nicht mehr so hoch, wie erhofft. Erzeuger sind auch mit den Geboten ex Ernte nicht zufrieden. Es werden derzeit fast 20 EUR/t weniger geboten als für alterntige Ware und dies, obwohl die kommende Ernte doch deutlich kleiner ausfallen soll. Das ist daher wenig verständlich. (AMI)