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TTIP wäre eine Katastrophe für deutsche Tierhalter

„Merkel opfert im Zweifel die heimische Agrarwirtschaft, um einen Abschluss der TTIP-Verhandlungen nicht zu gefährden.“ Das ist die erschütternde Botschaft, die der Kammerexperte Dr. Hortmann-Scholten auf der Generalversammlung des Erzeugerring Westfalens gestern in Ascheberg (NRW) den Schweinehaltern servierte.

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„Merkel opfert im Zweifel die heimische Agrarwirtschaft, um einen Abschluss der TTIP-Verhandlungen nicht zu gefährden.“ Das ist die erschütternde Botschaft, die der Kammerexperte Dr. Hortmann-Scholten auf der Generalversammlung des Erzeugerring Westfalens gestern in Ascheberg (NRW) den Schweinehaltern servierte. Zum Thema „TTIP – Auswirkungen auf internationale, nationale und regionale Märkte“ zeigte Hortmann-Scholten das der Handel mit Nahrungsmitteln zwischen der EU und USA lediglich 3 bis 4 Prozent Anteil am Gesamt-Handelsvolumen hat. Schon ohne Abkommen handelten die beiden Partner jeden Tag Waren im Wert von über 2 Mrd. €. Man könne sich vorstellen, was ohne Zölle möglich sei. Merkel wäge als Naturwissenschaftlerin Vor- und Nachteile eines Abkommens genau ab. Insbesondere für Deutschland sei der Export von Industriegütern wohl viel wichtiger als die Frage, ob demnächst mehr US-Schweine- oder US-Rindfleisch auf deutschen Tellern lande, so Hortmann-Scholten.

 

Der Marktexperte der LWK-Niedersachsen glaubt auch nicht daran, dass es gelingt, in dem Abkommen den Außenschutz der EU hoch genug zu halten. In den USA sind die Produktionskosten bei Schwein und Rind viel geringer. Und mit steigenden Auflagen in der EU bzw. Deutschland werde unser Rückstand tendenziell noch größer. So sei es in amerikanischen Schweineställen auch heute die Regel, dass Hormone und sogar antibiotische Leistungsförderer eingesetzt würden. Die Baukosten für einen neuen Mastplatz in den USA bezifferte er auf rund 150€. Futter und Arbeitskräfte sind ebenfalls günstiger. Wer glaubt, die Transportkosten würden unseren Wettbewerbsnachteil ausgleichen, den belehrte er eines Besseren. Wegen des Überangebots an Frachtschiffen auf den Weltmeeren spielten die Frachtkosten praktisch keine Rolle. Heute werde H-Milch für rund 10 Cent pro l nach Asien verschifft.

 

Enttäuscht zeigte sich Hortmann-Scholten angesichts der sehr zögerlichen Haltung des Bauernverbandes zum Thema TTIP. Trotz der eindeutigen Risiken habe der DBV keine klare Haltung gegen das Abkommen eingenommen. Der Kammerexperte glaubt allerdings nicht daran, dass das TTIP kurzfristig beschlossen wird. Schließlich müssten alle 28 bzw. 27 EU-Staaten zustimmen, was er für ausgeschlossen hält.

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