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Unbeständiges Wetter bremst Ernte aus

Landwirte sind derzeit intensiv mit der Ernte von Winterraps, Roggen und Winterweizen beschäftigt. Leider führen die häufigen Niederschläge zu wiederholten Ernteunterbrechungen, berichtet der Deutschen Bauernverbandes (DBV) in seinem zweiten Erntebericht.

Lesezeit: 4 Minuten

Landwirte sind derzeit intensiv mit der Ernte von Winterraps, Roggen und Winterweizen beschäftigt. Leider führen die häufigen Niederschläge zu wiederholten Ernteunterbrechungen, berichtet der Deutschen Bauernverbandes (DBV) in seinem zweiten Erntebericht. Seit der vergangenen Woche erschweren die immer wieder einsetzenden Regenschauer den Fortgang des Getreide- und Rapsdrusches. Außerdem haben Unwetter und starke Niederschläge dazu geführt, dass Getreideähren abgeknickt sind und ganze Feldbestände ins Lager gegangen sind. Bei auf dem Boden liegenden Getreidebeständen drohen nicht nur Mengen- und Qualitätsverluste, die Ernte dieser Bestände ist zudem schwieriger und zeitaufwendiger. Die Landwirte hoffen daher, dass sich in den kommenden Tagen noch einmal eine stabile Hochdruckwetterlage einstellt. Nördlich der Elbe hingegen ist die Ernte wegen stabilen Sommerwetters schon weit vorangeschritten.

 

Die Ernte der Wintergerste ist praktisch abgeschlossen. Lediglich in Baden, Hessen und in Westfalen sind noch letzte Bestände an Wintergerste zu ernten. Die zu Beginn der Ernte vermuteten guten Hektarerträge haben sich im weiteren Verlauf der Ernte bestätigt. Allerdings schwanken die Erträge regional sehr stark. Während in Rheinland-Pfalz die guten Vorjahreserträge um bis zu 10 Prozent verfehlt und nun lediglich durchschnittliche Erträge erzielt wurden, wurden vor allem in den östlichen Bundesländern die Erträge des Vorjahres nochmals deutlich übertroffen. Im Bundesdurchschnitt ist von einem Ertrag von 73 Dezitonnen pro Hektar auszugehen. Damit wird das gute Vorjahresergebnis in Höhe von 69 Dezitonnen pro Hektar nochmals übertroffen. Bei einer Anbaufläche von 1,24 Millionen Hektar ist eine Gesamterntemenge von neun Millionen Tonnen Wintergerste zu erwarten.

 

Winterroggen wird vor allem in den Bundesländern Brandenburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt angebaut. Nur in Niedersachsen konnten mit etwa der Hälfte der Anbaufläche bisher nennenswerte Flächenanteile gedroschen werden. Verlässliche Aussagen über die zu erwartende Erntemenge sind daher schwierig. Die bisherigen Ernteergebnisse zeigen jedoch, dass die guten Hektarerträge des Vorjahres in Höhe von knapp 60 Dezitonnen erneut erreicht werden.



Winterweizen ist mit einer Anbaufläche von 3,17 Millionen Hektar die wichtigste Getreidekultur. Ebenso wie beim Winterroggen geraten die Erntearbeiten beim Winterweizen wegen der wiederholten Niederschläge in weiten Teilen Deutschlands ins Stocken. Nur in Bayern, in Hessen und im Rheinland konnte die Winterweizenernte in größerem Umfang begonnen werden. Die Erträge schwanken regional sehr stark. So wurden in Nordrhein-Westfalen und in Rheinland-Pfalz nur durchschnittliche Erträge geerntet, während die Betriebe in Bayern und Ostdeutschland regional sogar auf überdurchschnittliche Ergebnisse hoffen dürfen. Entscheidend für den weiteren Verlauf der Winterweizenernte ist die Witterung der kommenden Tage. Nur bei beständig trockenen Witterungsverhältnissen kann der Winterweizen zügig und vor allem in den gewünschten Qualitäten eingebracht werden.

 

Mit einer Anbaufläche von 1,4 Millionen Hektar ist der Winterraps eine bedeutende Kultur im deutschen Ackerbau, wobei Mecklenburg-Vorpommern die größte Anbaufläche der gelbblühenden Ölfrucht aufweist. Schon mehr als zwei Drittel der diesjährigen Rapsanbaufläche sind geerntet. Die bisherigen Erträge lagen im Bundesdurchschnitt bei 41 Dezitonnen je Hektar. Damit könnte insgesamt eine Winterrapsernte von 5,8 Millionen Tonnen erreicht werden.

 

Sorgen bereitet den Landwirten die aktuelle Marktentwicklung. Angesichts der erwarteten guten europäischen und weltweiten Getreide- und Ölsaatenernten haben die Erzeugerpreise in den vergangenen Wochen deutlich nachgegeben. Beispielsweise erzielt ein Landwirt im Bundesdurchschnitt für eine Tonne Futtergerste derzeit nur noch 138 Euro. Das entspricht gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt einem Preisrückgang von 18 Euro pro Tonne. Die Rapspreise sind gegenüber dem Vorjahr sogar um 58 Euro pro Tonne auf aktuell nur noch 289 Euro pro Tonne gefallen. Diese Preisrückgänge werden in vielen Betrieben auch durch die zu erwartenden höheren Erntemengen nicht auszugleichen sein, weswegen die Erlöse im Ackerbau geringer als im Vorjahr ausfallen werden.

 

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