In Brüssel ist die Diskussion um den Quotenausstieg bei Milch und Zucker neu entfacht. Wegen verschiedener Preiskrisen und deren Folgen für die Landwirtschaft, wachsen unter den Parlamentariern mittlerweile Zweifel, ob die Märkte das Quotenende 2015 überhaupt verkraften können. Einige EU-Vertreter wollen den Ausstieg deshalb um 5 Jahre verschieben.
Der französische EU-Parlamentarier Michel Dantin legte in der vergangenen Woche einen Entwurf zur Weiterentwicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) vor. Dantin sprach sich unter anderem für eine Verlängerung der Milch- und Zuckerrübenquote sowie ein stärkeres Eingreifen in den Markt durch flexiblere Intervention aus. Die EU-Parlamentarier stimmten diesen Plänen weitestgehend zu, Unsicherheit herrscht jedoch im Bezug auf die Umsetzung und die Finanzierungsfrage.
Die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker (WVZ), äußerte sich in einer Stellungnahme äußerst positiv über eine Verlängerung der Zuckerrübenquote. Der bayerische Landwirtschaftsminister bewertete die Fortführung der Zuckerquoten bis 2020 ebenfalls positiv.
Kenner der Brüsseler Szene geben dem Vorstoß nur wenig Chancen. Schließlich entscheidet am Ende immer noch die EU-Kommission, wo die Reise hingeht. (amb)
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