Die Fusionspläne vom Deutschen Milchkontor DMKaus Zeven und DOC Kaas aus dem niederländischen Hoogeveen sorgen im Nachbarland für Unruhe. Andere Molkereien aus den Niederlanden versuchen jetzt offenbar, die Fusion platzen zu lassen – und auch die Milcherzeuger haben Zweifel.
Das DMK und DOC Kaas wollen ihr operatives Geschäft zusammenlegen (top agrar berichtete). Die Mitglieder bzw. Gremien sollen in den nächsten Wochen zustimmen. Beim Zusammenlegen des operativen Gechäftes soll DOC eine Tochter von DMK werden, die beiden Genossenschaften sollen eigenständig bleiben.
Doch jetzt kommt Unruhe in den Niederlanden auf: Die Molkereien A-Ware und Deltamilk machen Stimmung gegen die Fusionpläne, berichten mehrere niederländische Medien. Sie wollen vermeiden, dass der Mehrwert des niederländischen Käses nach Deutschland wandert. Sie plädieren deshalb für eine nationale Alternative. Dabei könne auch das Unternehmen Cono Kaasmakers eine Rolle spielen.
Und auch unter den ca. 1.200 DOC Kaas-Mitgliedern kommen laut Medienberichten Zweifel an der Fusion auf: Sie befürchten, dass das DMK ihren Milchpreis und den Milchpreis in den ganzen Niederlanden herunterzieht.
Auf Nachfrage von top agrar spielt das DMK die Ereignisse herunter. Unternehmenssprecher Hermann Cordes: "Die zitierten Stimmen spiegeln nicht die Meinung der überwältigenden Mehrheit der Anteilseigner auch von DOC Kaas wider. Und die Befürchtungen sind unbegründet: Die weltweite Wertschätzung der Qualität von holländischem Käse ist ein so hohes Gut, dass man es in jedem Unternehmen mit Freude und Engagement vermarkten und ausbauen wird. Es ist erklärtes Ziel, dass DOC Kaas als eigenständiger Unternehmensteil bestehen bleibt. Auch die Genossenschaft soll eigenständig bleiben. Und was die Milchpreise betrifft: Beide Unternehmen ergänzen sich in ihrer Strategie. Für die Zukunft wird sich die gemeinsame Stärke beider Unternehmen im Milchpreis widerspiegeln.“