Damit die Umstellung auf mehr Bio-Landwirtschaft ihre Wirkung entfaltet, brauche es aus Sicht von Naturland-Präsident Hubert Heigl mindestens 50 % Bio in Kitas, Schulen und Kantinen der öffentlichen Hand. Mit Blick auf die geplante Verordnung der Bundesregierung zur Außer-Haus-Verpflegung (AHV) erklärte er: „ Denn bei 50 % recht es eben nicht mehr, das eine oder andere Gericht auch mal in Bio anzubieten, sondern man muss das ganze Küchenkonzept überdenken.“ Dann entstehe auch eine ernstzunehmende Nachfrage, die dafür sorge, dass mehr landwirtschaftliche Betriebe auf Bio umstellen könnten.

Bio-Beratung und Kennzeichnungssystem: Vorbild Dänemark

Voraussetzung für den Erfolg sei dabei auch, dass die Kantinen durch entsprechende Beratungsangebote bei der Umstellung unterstützt werden. Als Vorbild sieht Heigl hier Dänemark mit der gemeinnützigen Stiftung „House of Food“. Diese entwickelt seit mehr als 10 Jahren Konzepte für besseres Essen und schult Küchenpersonal.

Alleine in Kopenhagen würden heute jeden Tag 70.000 Essen mit mindestens 90 % Bio-Anteil zubereitet. Landesweit liegt der Bio-Anteil nach Angaben der dänischen Regierung in über 2.300 Küchen bei durchschnittlich 60 %.

Neben anspruchsvollen Bio-Zielen fordert Heigl von der Bundesregierung auch die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Bio-Beratung sowie ein abgestuftes Kennzeichnungssystem. Letzteres solle den Kantinen ermöglichen, ihr Bio-Engagement auch an der Theke auszuloben.