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Sortenwahl Mais: Das sind die Favoriten für 2024

Bei den Sortenergebnissen für Silo- und Körnermais haben sich wieder einige neue top Sorten herauskristallisiert. Welche Sorte auf Ihrem Standort empfohlen wird, lesen Sie hier.

Lesezeit: 11 Minuten

Schnell gelesen

In einigen Anbaugebieten setzten die großen Niederschlagsmengen im Frühjahr dem Mais 2023 ordentlich zu, wie z. B. in Tirol.

In anderen Gebieten, darunter das ­Burgenland, trugen die vergleichsweise hohen Niederschläge zu guten Erträgen bei. Im östlichsten Bundesland stiegen die Durchschnittserträge gegenüber 2022 von 6 t/ha auf fast 10 t/ha.

27 neue Maissorten wurden für die ­Anbausaison 2024 zugelassen. Darunter sind etliche sehr vielversprechende.

Ein Fachberater weist darauf hin, dass bei der Aussaat ein trockener Boden vor Termindiskussion geht. Verlieren Sie also nicht die Geduld, sollte es länger feucht sein.

Empfehlungen Steiermark

Die Erfahrungen des Jahres 2022 mit weit überdurchschnittlichen Niederschlägen und feuchten Bodenverhältnissen zeigen: Verlieren Sie bei der Maissaat nicht die Geduld, was den Anbauzeitpunkt betrifft. Trockener Boden geht vor Termindiskussion. Bei luftarmen und kalten Böden hat sich die Unterfußdüngung bewährt. Primär kommen hierfür am­moniumhaltige Düngemittel, wie Diammonphosphat oder Ammonsulfat infrage.

Frühe Sorten für Silomais

Für den Silomaisanbau in den Grenzregionen sollten primär Sorten angebaut werden, welche auch sicher die Silierfähigkeit erreichen. Dazu zählen  Atlantico Rz 270, KWS Robertinio Rz 270, LG 31.272 Rz 270, SY Collosseum Rz 290, Agro Gant Rz ca 290  und  RGT Karlaxx Rz ca 290 .

In der Gruppe der mittelfrühreifenden Sorten (Rz 300 bis 340) gehört  Finegan Rz 300  (KM/SM) zu den mehrjährig ertragsstärksten Körnermaissorten. Die Sorte weist einen sehr gesunden Kolben und einen Stängel mit mittlerer Stängelfusariumanfälligkeit von 17 % zweijährig aus.

 ES Hattrick Rz 310  (KM/SM) ist eine ertragsstarke und gesunde Sorte mit sehr geringem Stängelfusariumbefall von 4 % im zweijährigen Durchschnitt.  P8902 Rz 340  (KM) ist eine optisch sehr gesunde Sorte, aber mit höherer laboranalytischer Verpilzung. Der Wert für zweijähriges Stängelfusarium liegt bei 18 %. Im Ertrag ist die Sorte im Spitzenfeld positioniert.  KWS Artesio neu Rz 350  (KM/SM) war die ertragsstärkste Sorte in ihrer Gruppe. Optisch war der Kolben gesund, im Labor aufgrund der späteren Ernte erhöht. Das Stängelfusarium lag bei 4 %.

Späte Sorten Rz 360 bis 390

DKC4320 DieSelma Rz 360  (KM/SM) ist eine leistungsstarke Sorte mit gesundem Kolben, aber mittlerer Anfälligkeit gegenüber Stängelfusarium mit 13 % im zweijährigen Durchschnitt.  P9610 Rz 370  (KM/SM) liegt mit dieser Reifezahl mehrjährig an der Ertragsspitze innerhalb der Reifegruppe. Bei Stängelfusarium liegt sie bei 4 % im mehrjährigen Durchschnitt. Negativ fällt die sehr hohe Blatt­flecken­krankheits­anfälligkeit auf.  Antaro Rz 370  (KM) ist eine gering kolbenfusariumanfällige Sorte und optisch als auch mit sehr guten Laborwerten. Das ­Stängelfusarium beträgt zweijährig 11 %. Im Ertrag hat sie im Trockenjahr 2022 besser abgeschnitten als im feuchten Jahr 2023.  BRV2604D Rz 370  (KM) ist in ihrer Reifegruppe im Ertrag sehr gut mit optisch gesunder und laboranalytisch mittlerer Kolbenverpilzung. Das Stängelfusarium liegt zweijährig bei 1 %.

Sehr späte Sorten Rz 400 – 440

P9639 Rz 400  (KM) gehört zu den derzeit ertragsstärksten Sorten. Bei Kolbenfusarium ist sie optisch mittel anfällig. Im Labor sind die Mykotoxinwerte überdurchschnittlich hoch. Bei Stängelfusarium zeigt sie zweijährig einen Wert von 5 %.  RGT Alexx Rz 420  (KM, SM) ist eine optisch mittel und im Labor hoch anfällige Sorte bei Kolbenfusarium. Bei Stängelfusarium wurde ein mehrjähriger Befall von 11 % erhoben. Im Ertrag liegt sie im Spitzenfeld.

 P9944 Rz 430  (KM, SM) gehört ebenfalls ins ertragliche Spitzenfeld, ­allerdings mit mittlerer optischer und hoher laboranalytischer Kolbenver­pilzung. Die Anfälligkeit für Stängel­fusarium ist mit 2 % als gering ein­zustufen.  DKC5068 DieSissi Rz 420  (KM, SM) ist eine mehrjährig gesunde Sorte mit mehrjährig mittlerem Ertrag. Mit 2 % bei Stängelfusarium ist sie diesbezüglich eine sehr gesunde Sorte.

DKC5065 Absoluto Rz 420  (KM, SM) erreicht mehrjährig mittlere Erträge unter verschiedenen Bodenverhältnissen. Sie zeigt einen mehrjährig optisch und laboranalytisch gesunden Kolben. Stängelfusarium liegt mehrjährig bei 2 %.  DKC5001 Ambitio Rz 440  (KM) ist eine optisch gesunde und laboranalytisch geringanfällige Sorte gegenüber Kolbenfusarium. Mit 3 % Befall bei Stängelfusarium hat sie einen gesunden Stängel. Wermutstropfen ist die Note 5 bei Beulenbrand. Ertraglich liegt diese Sorte im Bereich der etablierten Sorten im oberen Drittel.

 KWS Hypolito Rz 440  (KM, SM) ­gehört zu den sowohl optisch als auch laboranalytisch sehr gesunden Sorten mit gutem Kornertrag. Bei Stängel­fusarium wurde ein mittlerer Befall von 7 % im zweijährigen Vergleich festgestellt.  DKC5141 DieStefanie Rz 450  (KM, SM) ist sowohl optisch als auch laboranalytisch eine der gesündesten Sorten. Der Ertrag zeigt mehrjährig mittlere Werte. Die Stängelfusariuminfektion liegt zweijährig bei 0 %.

Bei den Körner- und Silomaissorten mit Reifezahlen über 450 (Ertrag- und Wassergehalte relativ zu DKC5065 Absoluto Rz 420 rel. %) werden  LG31555  (Ertrag 106 %, Wasser 120 %),  Informatika  (E 103, W 110),  RGT Mexxplede  (E 110, W 105),  RGT Parexx  (E 107, W 105) und  KWS Inteligens  (E 101, W 104) empfohlen.

Karl Mayer, LK Steiermark

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Empfehlungen Tirol

Durch die intensiven Niederschläge von rund 200 mm im April und nochmals 200 mm im Mai wurden klar Grenzen aufgezeigt – die Böden waren wasser­gesättigt und die Befahrbarkeit nicht mehr gegeben. Häufig verging zu viel wertvolle Zeit bis zur Saat, denn beim Mais läuft die vegetative Entwicklung vor allem in der Langtagphase ab.

Der Grund für die deutlich sinkenden Erträge von Spätsaaten ist, dass neben Wasser-, Nährstoffangebot und Temperatursumme auch die Tageslänge das Wachstum steuert. Die kür­zeren Tage ab Ende Juni zwingen den spät gesäten Mais früher in die generative Phase (Kolbenbildung) zu wechseln. Das bedeutet deutlich weniger Trockenmasseertrag als bei früh bestellten Flächen. Gut sichtbar war das auch an der Höhe der Maisbestände.

Jede Woche Saatzeitverzögerung ab Anfang Mai kostet ca. 5 % Maisertrag. Gegen Ende Mai sollte auf den Anbau von Sorten mit einer Reifezahl über 300 generell verzichtet werden. Das ­Risiko von Frühfrösten im September ist zwar in den letzten Jahren gesunken, besteht aber dennoch weiterhin. Sorten mit einer hohen Reifezahl in Kombi­nation mit später Saat liefern deutlich weniger Energieertrag als frühreife Sorten unter diesen Bedingungen. Trotz suboptimaler Witterung konnten im Landessortenversuch in Vomp passable Erträge erzielt werden (Übersicht 1).

Reinhard Egger, LK Tirol

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Empfehlungen Burgenland

Heuer konnte eine überdurchschnittliche Ernte verzeichnet werden. Lagen die Durchschnittserträge 2022 bei 6 t pro ha, sind es 2023 fast 10 t/ha. Dies ist sicherlich auf die niederschlagsreiche Witterung zurückzuführen.

Die Witterung im Frühjahr hat sehr vielversprechend begonnen. Maisbestände, die bis Anfang Mai gesät wurden, hatten optimale Anbaubedingungen. Im Mai sorgten hohe Niederschläge für eher kühle Temperaturen. Für späte Aussaat wurde es oft problematisch, da aufgrund der Niederschläge der Boden nicht befahrbar war. Letztlich konnten oft überdurchschnittlich gute Erträge erzielt werden.

Bewährte neue Sorten

 Auxkar (Rz 350, RAGT)  ist ein Einfachhybrid, der im Dezember 2023 neu zugelassen wurde. Die zahnmaisbetonte Sorte wurde am Versuchsstandort in Zuberbach geprüft und konnte sehr gute Erträge erzielen. Die Entwicklung im Jugendstadium verläuft mittel. Der kompakte Körnermais weist eine geringe Neigung zu Stängelbruch und ­Lager auf bei mittlerem bis langem Wuchs. Die Helminthosporium turcicum-Toleranz ist gering bis mittel und jene für Kolbenfusarium mittel.  KWS Vocaliso  (Rz 420, KWS) konnte auf den Versuchsstandorten sehr gute Erträge erzielen. Die Ertragsrelationen waren im Trocken­gebiet höher. KWS Vocaliso hat bei langem Wuchs eine sehr gute bis gute Standfestigkeit. Alle für das kommende Anbaujahr empfohlenen Sorten finden Sie in Übersicht 2.

Andreas Hombauer, LK Burgenland

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Empfehlungen Niederösterreich

Das Maisjahr 2023 zeigte sich gänzlich anders als ein Jahr zuvor. In den westlichen Regionen reduzierte die Trockenheit schon sehr früh die Ertragserwartungen. Der an und für sich trockene Osten konnte sich dafür über durchschnittliche Erträge freuen.

Wieder Lagerschäden

2023 waren wieder Lagerschäden durch die Larven des Maiswurzelbohrers sichtbar. Das Ausmaß reichte von einzelnen lagernden Pflanzen, bis zu einigen Teilflächen mit Totalausfall! Die Mykotoxinbelastung war gering. Der Mittelwert des Mykotoxins DON (= Deoynivalenol) lag beim LK-Körnermaisversuch im Bezirk Mistelbach bei nur knapp über 400 μg/kg. Zearalenon, ein hormonell wirksames Mykotoxin, wurde gar nur bei drei von insgesamt 24 Proben nachgewiesen.Im Dezember 2023 wurden über 27 Maissorten neu zugelassen. Von einigen stehen bereits entsprechende Saatgutmengen für den Frühjahrsanbau 2024 zur Verfügung.

 Activo  (230, SB) ist ein Hartmais, etwas länger, schnelle Blattabreife, gesund, ­ertraglich rund 4 % über DKC2990-Abaldo.  KWS Adorado  (240, KWS), ein längerer Zahnmais, hat eine sehr rasche Jugendentwicklung, mittlere Gesundheit, ertragsstark.  KWS Arturello  (290, KWS) ist gesund, mit rascher Jugendentwicklung, sehr stand- und bruchfest, überzeugend bei den Maisversuchen der LK.  Auxkar  (350, RAGT) ist ein sehr stand- und bruchfester Zahnmais, gesund, eher für feuchtere Standorte, überzeugend bei den LK-Versuchen.  DKC4031  (350, RWA), ein ertragsstarker und kurzer Zahnmais mit mittlerer Gesundheit, ist für Trocken- und Feuchtgebiet geeignet, überzeugend bei den LK-Versuchen.  Arcadio  (370, SB) ist ein ertragsstarker und kurzer Zahnmais, sehr stand- und bruchfest, für Trocken- und Feuchtgebiet.  Indem 1012  (430, PSZ), kurzer und ertragsstarker Zahnmais, sehr stand- und bruchfest, für Trocken- und Feuchtgebiet, knappe Saatgutverfügbarkeit.

Für den Maisanbau werden nur Sorten empfohlen, die mehrjährig ihr hohes Leistungsniveau unter Beweis gestellt haben (siehe Übersicht 3).

Harald Schally, LK Niederösterreich

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Empfehlungen Kärnten

Die Witterung der letzten Jahre hat den Maissorten viel abverlangt. Neben der Anpassung an immer wieder auftretenden Wassermangel, kühle Temperaturen zum Anbau, den Boden- und Standorteigenschaften sind vor allem die agronomischen Eigenschaften wie hohe Ertragsfähigkeit bei bester Gesundheit in den Fokus der Landwirte gerückt.

Einige neue der 27 neu zugelassenen Sorten sind auch für Kärnten interessant und können ausprobiert werden. Im frühen Bereich kommt  Activio 230  KM/SM, mit guter Standfestigkeit bei hohem Wuchs und überdurchschnittlichen Protein- und Trockenmasseerträgen dazu. Mit  P8573 290  KM/SM kommt eine hochwüchsige Sorte mit sehr guten Wertprüfungsergebnissen dazu.  KWS Arturello 290  KM/SM ist ebenfalls neu, hat einen kompakten Wuchs, langsame Blattabreife. Im mittelspäten Bereich ist  RGT Auxkar 350  ein Zahnmais mit guter Blattgesundheit ergänzt hier das Sortiment. Im späten Bereich ist mit  Indem 1012 430  eine neue Sorte mit überdurchschnittlicher Ertragsleistung eingetragen worden, hier sollte vielleicht die Kolbengesundheit je nach Nutzungsform im Auge behalten werden. Aus den Ertragsergebnissen der LK-Versuche können bewährte und neue Sorten empfohlen werden (siehe Übersicht 4).

Ewald Roscher, LK Kärnten

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Empfehlungen Oberösterreich

Das Maisjahr 2023 war ein schwieriges Jahr. Der Anbau erfolgte durch den kühlen und feuchten April oft entweder spät oder leider zu feucht. Mit dem zusätzlich noch kühlen Mai war die Entwicklung der Bestände sehr verzögert. Die lange Trockenphase von Ende Mai bis Mitte Juni stellte dann die Maispflanzen mit ihrem teilweise schwach entwickelten Wurzelsystem vor die nächsten Herausforderungen.

Frühreife Sorten, die auf warmen Standorten angebaut wurden und noch in dieser Stressphase in die Blüte kamen, reduzierten deswegen den Ertrag. Für Sorten mit höheren Reifezahlen kamen dann die Niederschläge Ende Juli noch rechtzeitig. Diese Sorten erzielten zufriedenstellende Erträge. Gut für die Ernte war der sehr trockene Herbst, der in extrem niedrigen Kornfeuchten, teilweise unter 20 Prozent resultierte.

Auf den Maisversuchsstandorten erreichten wir mit Ausnahme der frühreifen Sorten auf den warmen Standorten Durchschnittserträge. Zum Rekordjahr 2022 fehlen im Mittel 1 bis 2 t Trockenmaisertrag. Die geringste Ertragsdifferenz hatten die eher kühlen und feuchten Standorte. Beim Silomais sind die Ertragsunterschiede vergleichbar.

SortenEmpfehlungen für 2024

Die letzen Jahre lehren, dass man nach Möglichkeit nicht nur auf eine Sorte setzen soll. Noch besser ist eine Kombination aus für den Standort frühreifen und späterreifen Sorten.

Man kann so am Betrieb Wetterrisiken abfedern. Wichtig ist aber, nicht zu späte Sorten zu wählen. In Jahren mit einem kühlen und feuchten Herbst reifen späte Sorten nur schwer ab und können dann bis in den November noch Kornfeuchten jenseits der 40 % haben.

Mehrjährig empfehlenswerte Körnermaissorten:

Rz<250:  Amarola, P7404, Abaldo, Aroldo, LG 31219, Die Serena, Micheleen .

Rz260-300:  P8604, KWS Gustavius, KWS Arturello, Finegan .

Rz310-350:  P8436, ES Hattrick, MAS 220V, Adorno, DKC3719, P8834, RGT Auxkar, DKC 4031 .

Rz>350:  Die Selma, P9610, Antaro, RGT Texxero .

Mehrjährig empfehlenswerte Silomaissorten:

Rz bis 300:  P8255, Aktoro, Atlantico, ES Bond, Agro Gant, KWS Monumento, Filmeno, SY Kolloseum, RGT Karlaxx, Die Profett .

Rz>300:  Pegoro, P8834, Honoreen, RGT Exposition, P8902 .

Wolfgang Kastenhuber, LK OÖ

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