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topplus Arbeit oft wenig wertgeschätzt

Starke Frauen, starke Höfe

Wir waren überwältigt, wie viele Bäuerinnen uns auf unseren Social-Media-Kanälen spannende Einblicke in ihre Tätigkeiten gewährt haben. Hier stellen wir noch einmal sechs davon im Detail vor.

Lesezeit: 6 Minuten

Wussten Sie, dass 35 % aller österreichischen landwirtschaftlichen Betriebe von Frauen geführt werden?

Sie bedienen Maschinen, versorgen Tiere, sind für den Haushalt sowie die Kinder- und Altenbetreuung zuständig, kümmern sich um die Finanzen, bauen innovative Betriebsstandbeine und engagieren sich häufig noch dazu ehrenamtlich.

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Oft zu wenig wertgeschätzt

Und obwohl Bäuerinnen all diese Tätigkeiten in ihrem Alltag schupfen, wird ihre Arbeit oft viel zu wenig wertgeschätzt und gesehen. Umso wichtiger ist es uns, Bäuerinnen vor den Vorhang zu holen und zu zeigen, welche bewundernswerten Powerfrauen unsere österreichische Landwirtschaft prägen.

Dazu haben wir auf unseren Social-Media-Seiten Frauen darum gebeten, uns unter der Rubrik „Powerfrauen in der Landwirtschaft“ ihre schönsten Einblicke in ihre Tätigkeit als Bäuerin zuzuschicken. Insgesamt 50 Beiträge, von unterschiedlichsten Betrieben aus dem ganzen Land, sind daraus entstanden. Stellvertretend für alle Einsendungen, stellen wir sechs von ihnen genauer vor.

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Marie Kerndler

"Unser Ziel ist ein autarker Bauernhof"

Die 25-jährige Marie Kerndler aus Bergland in Niederösterreich (Foto oben) hat letztes Jahr in den Vollerwerbsbetrieb ihres Mannes eingeheiratet. Der Kerndlerhof ist ein Urlaub am Bauernhof-Betrieb mit Kalbinnenaufzucht, Stiermast und Ackerbau. Ein großer Teil der Arbeit findet in der Gästebetreuung und Küche statt. „Am Frühstückstisch besprechen wir täglich, welche Arbeiten anstehen und wer welche übernimmt. Mein Mann Lukas und ich sind die Allrounder und werkeln in jedem Bereich.“

Die Powerfrau ist selbst auf einem Ackerbaubetrieb aufgewachsen und war auch als Dorfhelferin tätig. In den nächsten Jahren wird sie den landwirtschaftlichen Teil des Betriebes übernehmen, ihr Mann Lukas hat bereits 2019 das Gewerbe Urlaub am Bauernhof übernommen. „Unser Ziel ist ein autarker Bauernhof. In der Hauptsaison produzieren wir das gesamte Gemüse selbst, auch das Fleisch stammt zu 100 % von unseren eigenen Tieren.“ Marie zeigt regelmäßig auf Social Media ihren Alltag als Bäuerin. „Wir brauchen mehr Kommunikation zwischen Produzent und Konsument. Ich glaube, beim Konsumenten fehlt es an Wissen und Aufklärung. Das will ich ändern!“

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Katharina Schmitt

Vom Acker ins Klassenzimmer

„Häufig wird in der Landwirtschaft der Mann mit der Führungsrolle assoziiert. Alles, was Männer können, können wir Frauen auch – deshalb wünsche ich mir, dass Frauen nicht in die Rolle der Hausfrau gesteckt werden!“ Die jüngste Bäuerin der Runde ist die 18-jährige Katharina Schmitt. Katharina bewirtschaftet gemeinsam mit ihren Eltern und ihren Geschwistern zwei Vollerwerbsbetriebe in Groß Sankt Florian, Deutschlandsberg, in der Steiermark.

„Neben der Arbeit am Hof studiere ich an der BOKU und an der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik. Ich möchte Landwirtschaftslehrerin werden und wünsche mir, dass landwirtschaftliche Themen in der allgemeinen Bildung behandelt werden. Ohne persönlichen Bezug bereits im jungen Alter geht die Wertschätzung von Lebensmitteln und der Arbeit dahinter verloren.“ Egal ob im Stall, am Acker oder in der Direktvermarktung: Katharina erledigt alle Arbeiten, die gerade so anfallen und betont: „Für mich ist das keine Arbeit, sondern ein Lebensstil!“

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Magdalena Esterhammer

Bergbäuerin mit Liebe zum Tier

Magdalena Esterhammer aus Fügenberg in Tirol bewirtschaftet gemeinsam mit ihrem Mann und ihrem Schwiegervater einen Milchviehbetrieb im Nebenerwerb. Darüber hinaus arbeitet die 32-Jährige Teilzeit als Produkt- und Verpackungsentwicklerin. Während sich Hannes, Magdalenas Mann, um die maschinelle Arbeit und alles, was sonst so anfällt, kümmert, sind sie und ihr Schwiegervater für alle Tätigkeiten rund um die Tierbetreuung zuständig: Füttern, Melken, Weidehaltung, Abkalben, Dokumentationen.

Magdalena wünscht sich eine Perspektive für kleinstrukturierte tierhaltende Betriebe, um in mehr Tierwohl und einfachere Bewirtschaftung investieren zu können: „Wir denken und handeln in Generationen und arbeiten mit Lebewesen, das darf man nie vergessen! Gewirtschaftet wird bei uns in steilster Lage mit hohem Aufwand, eine billige Produktion ist dabei nicht möglich. Deshalb wünsche ich mir, dass die Preise für Lebensmittel angepasst und der Beitrag, den wir für Umwelt, Klima und Tierwohl leisten, von der Gesellschaft abgegolten wird.“

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Jasmin Schwarz

Begehrte Produkte aus Kuhmilch

Jasmin Schwarz bewirtschaftet gemeinsam mit ihrem Mann und ihren Schwiegereltern einen Milchviehbetrieb inklusive weiblicher Nachzucht, Kälbern und der Direktvermarktung von Milchprodukten im Vollerwerb. Die 35-Jährige zeigt ihren Alltag am Bauernhof regelmäßig auf Social Media und betont: „Es ist toll, dass sich mittlerweile so viele Bäuerinnen trauen, ihre Arbeit, die sie täglich leisten, auf Social Media herzuzeigen und der Gesellschaft so einen direkten Einblick in die heimische Landwirtschaft gewähren.“

2019 hat Jasmin mit der Herstellung und Direktvermarktung von Topfenaufstrichen, Mozzarella, Camembert, Molke-Drinks, Sauerrahmbutter, Frischkäse und vielem mehr begonnen. Mittlerweile hat sich die Direktvermarktung zu einem fixen Standbein des Betriebes entwickelt. „Ich stelle die Produkte mit viel Liebe her. Jeder Griff von Konsumenten zu einem bäuerlichen Produkt ist für mich eine wundervolle Wertschätzung und ein Erfolg auf ganzer Linie!“

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Heidi Riedlbauer

Treibende Kraft für positive Veränderungen

Heidi Riedlbauer weiß: „Eine Powerfrau in der Landwirtschaft meistert nicht nur die täglichen Herausforderungen am Hof, sondern ist auch die treibende Kraft für positive Veränderungen und Aufklärung in der Branche.“ Deshalb zeigt die 34-jährige Landwirtin aus Seeham in Salzburg ihren Alltag auf Social Media. Gemeinsam mit ihrem Mann betreibt sie einen Biobauernhof mit Dorperschafen im Nebenerwerb.

Das Fleisch der Schafe wird direktvermarktet. „Da mein Mann beruflich viel unterwegs ist, gehe ich täglich mit unseren 4 und 5 Jahre alten Jungs in den Stall. Zur Erntezeit sind wir froh, dass mein Mann uns tatkräftig unterstützt.“

Heidi hat sich für den Beruf der Landwirtin entschieden, weil sie die Vielseitigkeit schätzt: „Angefangen von der Arbeit mit den Tieren bis hin zum handwerklichen Geschick und dem Traktorfahren, jede Arbeit bereitet mir Freude! Ein weiterer entscheidender Grund war die Möglichkeit, meinen Kindern ein Aufwachsen mit Tieren zu ermöglichen. Es ist schön, zu sehen, wie viel Freude sie dabei haben und wie sie die Natur zu schätzen wissen.“

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Lisa Pomberger

Von Jersey bis Haflinger

Lisa Pomberger bewirtschaftet gemeinsam mit ihrem Freund Bernhard einen Grünlandbetrieb in Bad Mitterndorf in der Steiermark im Vollerwerb. Zu dem Betrieb gehören 65 Milchkühe der Rassen Braunvieh, Holstein und Jersey. Aber auch ein paar „andersrassige Maskottchen“, wie die 24-jährige ihre Angler Rotviehkuh Alma oder ihre Pinzgauerkalbin Kerstin nennt, leben am Hof.

Insgesamt stehen 136 Rinder am Betrieb. Lisa und Bernhard kümmern sich außerdem um 3 Haflinger, 15 Hühner, 3 Schafe, 2 Ziegen und einige Katzen, vermieten zwei Zimmer, zwei Ferien­wohnungen und betreiben einen Selbstbedienungskühlschrank mit Milch und Milchprodukten. Lisa Pomberger: „Während mein Freund Bernhard im Sommer meistens am Traktor beim Mähen, beim Silowalzen oder Güllefahren zu finden ist, bin ich am liebsten bei meinen Tieren. Man findet mich aber auch beim Handrechen auf unseren Wiesen oder im Garten.“

Pomberger ergänzt: „Meine Schwiegereltern Margarita und Heinrich sind auch noch fleißig mit dabei. Sie kümmern sich um die Gästebetreuung oder das Befüllen vom Mischwagen und ums Einfüttern. Beim Austreiben vom Jungvieh helfen wir alle zusammen.“

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