Obwohl die Einnahmesituation der dänischen Landwirtschaft 2020 hinter dem herausragenden Vorjahr zurückblieb, dürften viele Betriebe dennoch erneut genug Spielraum zum Schuldenabbau gehabt haben.
Nach Auskunft des dänischen Agrarforschungszentrums (SEGES) dürfte das landwirtschaftliche Gesamteinkommen 2020 zwischen umgerechnet gut 870 Mio. € und 1,1 Mrd. € gelegen haben. Im Jahr zuvor hatten die sehr hohen Schlachtschweinepreise für ein außergewöhnlich gutes Sektoreinkommen von 1,14 Mrd. € gesorgt.
Trotz der Verschlechterung gegenüber 2019 war aber auch 2020 in bilanzieller Hinsicht für die dänische Landwirtschaft ein gutes Jahr. Laut SEGES haben die noch sehr festen Schweinepreise zu Beginn des vergangenen Jahres sowie vergleichsweise hohe Erträge im Ackerbau zu einer relativ komfortablen Einkommenssituation der dänischen Landwirtschaft beigetragen. Viele Betriebe seien daher auch 2020 in der Lage gewesen, einen Teil ihrer Einkommen in den Abbau von Kreditschulden zu stecken.
Nach Darstellung von SEGES-Chefökonom Klaus Kaiser konnte die durchschnittliche Schuldenlast der Agrarbetriebe in allen vergangenen fünf Jahren - mit Ausnahme nur des Dürrejahres 2018 - verringert werden.
Ungeachtet dessen ist die Schuldenlast der dänischen Landwirtschaft nach wie vor recht hoch. Das nationale Statistikamt gab die Gesamtverschuldung des Agrarsektors im Jahr 2018 mit rund 47,0 Mrd. € an. Damit standen zu diesem Zeitpunkt 18 Mrd. € mehr an Kreditschulden in den Büchern als im Jahr 2005. Daher sei es keine Überraschung, dass die Landwirte in den letzten Jahren jede Gelegenheit zum Schuldenabbau ergriffen hätten, erläuterte Kaiser.