Die auf Lebensmittel aufgedruckte Ernährungsampel Nutri-Score spielt für 59 % der Verbraucher keine Rolle. Das geht aus der Ernährungsstudie der Techniker Krankenkasse (TK) hervor. Nur 38 % der 1.704 Befragten orientieren sich beim Einkauf von Lebensmitteln an dem Label.

Befragte, die auf den Nutri-Score achten, bevorzugen im Vergleich zu jenen, die sich gar nicht daran orientieren, gesündere Lebensmittel: Sie essen eher frisches Obst und Gemüse (92 % täglich oder mehrmals pro Woche gegenüber 86 %), grünen Salat (64 % gegenüber 49 %) und kochen öfter vegetarische oder vegane Gerichte (43 % gegenüber 30 %). Fleisch und Wurst verzehren sie hingegen seltener.

Auch gibt es einen Unterschied beim Konsum zuckerhaltiger Limonaden: 11 % derer, die den Nutri-Score zur Orientierung nutzen, löschen ihren Durst täglich oder mehrmals pro Woche mit Softdrinks. Bei jenen, die nicht auf die Kennzeichnung achten, liegt dieser Anteil bei 17 %.

Ob Menschen, die gesundheitsbewusster einkaufen, dies tatsächlich wegen des Nutri-Scores tun, oder ob sie sich grundsätzlich mehr für eine gesunde Ernährung interessieren und deshalb stärker auf den Nutri-Score achten, geht aus den Daten nicht hervor.

Das rbb-Magazin Super.Markt hat im September in einer Umfrage festgestellt, dass fast ein Viertel der Verbraucher das Label gar nicht kennt. Mehr dazu hier...

Der Nutri-Score informiert über den Gesamtnährwert eines Lebensmittels. Dabei gibt es fünf Stufen (A bis E), die farblich von Grün bis Rot ähnlich einer Ampel unterlegt sind. Die Kennzeichnung soll helfen, Produktvarianten mit dem günstigsten Gesamtnährwert zu erkennen. Das sind etwa Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an Ballaststoffen. Als ungünstig werden ein hoher Energiegehalt und gesättigte Fettsäuren, Salz und Zucker bewertet. Ab Ende Dezember 2023 wird bei Getränken auch der Gehalt an Süßungsmitteln beim Nutri-Score berücksichtigt. Lebensmittelhersteller sind bisher nicht dazu verpflichtet, den Nutri-Score zu verwenden.