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Gut fürs Image und den Geldbeutel

Lesezeit: 5 Minuten

Familie Maxwell aus dem US-Bundesstaat Iowa hat ihren Milchviehbetrieb auf den Agrartourismus ausgerichtet. Das ist Öffentlichkeitsarbeit für die Branche und ein weiteres Standbein für den Betrieb.


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Mit einem freundlichen Lächeln öffnet John Maxwell die Tür und begrüßt uns herzlich. Gemeinsam setzen wir uns ins Wohnzimmer. Man könnte meinen, wir besuchen eine befreundete Familie. Doch falsch gedacht: Wir sind als Besuchergruppe zu Gast auf der Cinnamon Ridge Farm im Mittleren Westen der USA.


Die Hofführung startet in den privaten Räumen der Familie – eine bewusste Entscheidung. Aufmerksamkeit und Wertschätzung gegenüber dem Besucher wird auf der familiengeführten Farm großgeschrieben.


Neben 200 Jersey-Kühen, 2400 Mastschweinen im Lohn, 2000 ha Land, einer Käserei und Direktvermarktung, investiert die Familie Maxwell ihr Know-how seit einigen Jahren auch in den Agrartourismus. Was als kostenloser Service begann, ist für den Betrieb zu einem neuen Standbein geworden. Waren es zu Beginn noch zwei bis drei Besuchergruppen im Jahr, drängen seit dem Einstieg in die Direktvermarktung immer mehr Menschen auf den Hof. „Irgendwann mussten wir uns entscheiden: Entweder wir nehmen weniger Besuchergruppen an oder wir müssen Eintritt kassieren“, erklärt Betriebsleiter John Maxwell die Entscheidung der Familie.


Rund 6000 Besucher haben im vergangenen Jahr den Milchviehbetrieb besichtigt – Tendenz steigend. Die Gäste kommen zum großen Teil aus der direkten Umgebung. Vor allem Schulen und Kindergärten aus der Region sind von dem Angebot der Familie begeistert.


Bauernhof statt Schwimmbad:

Der Farm ist es besonders wichtig, die Eltern der Kinder zu erreichen. „Sie sind die Entscheider in Sachen Ernährung“, sagt John Maxwell. Viele Kinder kommen zunächst über die Schule zum Betrieb. Einige Wochen später sind sie dann noch einmal mit ihren Eltern vor Ort. „Wenn bei uns in der Region Familien Gäste haben, buchen sie oft bei uns ein Event, anstatt beispielsweise ins Schwimmbad zu fahren“, schildert John Maxwell. Aber auch viele internationale Besuchergruppen strömen in den Bundesstaat Iowa. „Dieses Jahr hatten wir bereits Gäste aus 15 verschiedenen Ländern“, so John Maxwell.


Interaktive Erlebnistouren:

Die Hofführungen übernimmt in der Regel das Ehepaar selbst. Sie haben sich Stück für Stück aus dem Tagesgeschäft auf dem Hof zurückgezogen und für die Arbeiten Mitarbeiter eingestellt.


Insgesamt bieten sie drei verschiedene Betriebstouren an, die Maschinendemonstrationen, eine Treckerfahrt, die Besichtigung des Melkroboters und vieles mehr beinhalten können. Über einen Online-Kalender auf der Homepage können sich Interessierte für einen freien Termin anmelden.


Rund ein Drittel der Gäste bucht die Betriebsführungen mit Essen. Die Mahlzeiten reicht die amerikanischen Landwirtsfamilie in der eigenen Küche. Für die Zubereitung hat der Betrieb zwei Arbeitskräfte eingestellt, die neben der Gästebewirtung für den eigenen Hofladen Brot und Kuchen backen. Bei den Führungen legen die Maxwells Wert auf Interaktionen. „Besucher können bei uns riechen, anfassen und probieren“, erklärt Johns Ehefrau Joan Maxwell das Prinzip.


Die eineinhalbstündigen Führungen kosten ohne Essen zwischen 9 und 20 € pro Person. Jeder Besucher erhält am Ende der Rundtour einen Coupon über etwa 2 €, den sie im Selbstbedienungshofladen einlösen können. Für die Hoftouren für Schul- und Kindergartenkinder nimmt die Familie knapp 5 € pro Person. Am Ende bekommt jedes Kind je nach Jahreszeit ein kleines Andenken zum Mitnehmen. „Durch die Eintrittsgelder und die hohe Nachfrage am Hofladen verdienen wir gutes Geld“, freut sich der Betriebsleiter.


Kaum Werbung:

Die meisten Besucher der Farm erfahren über Mund-zu-Mund-Propaganda über das Eventangebot der Farm. Auch die Homepage und die Social Media-Seiten der Cinnemon Ridge Farm machen viele Interessierte auf das Betriebskonzept aufmerksam.


In der Zukunft sieht Joan Maxwell die Besucher mit einem I-Pad über den Hof laufen. Durch QR-Codes an verschiedenen Stationen des Hofes erhalten die Bürger die wichtigsten Informationen interaktiv über Bilder und Videos.Kontakt:


christina.lenfers@topagrar.com


topagrar-Serie


Öffentlichkeitsarbeit


Maschinenvorführung: Nach der Betriebsvorstellung im Haus der Familie werden auf dem Feld nebenan die Maschinen der aktuellen Saison präsentiert. Der Betrieb baut insbesondere Mais und Sojabohnen an.


Rundfahrt: Mit Trecker und Anhänger fahren Gäste zunächst über die Felder, um die Früchte bzw. Ernte der aktuellen Jahreszeit zu begutachten. Im Anschluss geht es mit dem Gefährt über den Futtertisch durch den Kuhstall.


Tierkontakt: Einige Kälber befinden sich abgetrennt auf einer zentralen Fläche auf dem Hof. Die Besucher können hier in direkten Kontakt zum Tier kommen.


Hofladen: An der Hauptstraße hat die Familie vor zehn Jahren einen kleinen Shop eröffnet. Hier verkaufen sie ihre eigenen Produkte in Selbstbedienung: Fleisch, Käse, Eier und Backwaren. In einer kleinen hofeigenen Käserei produzieren sie aus der Milch der Jersey-Kühe Käse.


Transparenz: Über einen großzügig angelegten Besuchergang beobachten die Gäste die vier Melkroboter. Bei der Finanzierung des Besucherganges ist der Betrieb durch diverse landwirtschaftliche Unternehmen unterstützt worden.


Tagungsraum: In einem Besucherraum über dem Kuhstall können die Gäste der Farm den Jersey-Kühen im Boxenlaufstall zusehen. Der Raum kann für einen Aufpreis oder für Extra-Events gebucht werden.

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