Trockenschlempen aus der Bioethanolproduktion können eine Alternative zu teuren Proteinfuttermitteln sein. Dass verschiedene Hersteller vergleichbare Qualitäten liefern, zeigt ein Versuch der Universität Hohenheim.
Vier Gruppen mit je sechs Holstein-Kühen wurde 21 Tage lang jeweils eine TMR-Ration aus Maissilage, Heu und Getreide vorgelegt. In der Kontrollration kam Rapsextraktionsschrot (RES) zum Einsatz, in den Versuchsrationen Trockenschlempen (DDGS: distillers dried grains with solubles) verschiedener Hersteller mit einem Anteil von 15 bis 18 % der Gesamt-TM.
Weder bei der Futteraufnahme noch bei der fett- und eiweißkorrigierten Milchleistung FECM wurden Unterschiede festgestellt (Übersicht 2). Bei allen Varianten nahmen die Tiere zwischen 21,5 und 22,0 kg Trockenmasse auf. Die Milchleistung lag zwischen 30,6 und 31,4 kg FECM. Bei der tatsächlichen Milchleistung trat ein signifikanter Unterschied von maximal 0,7 kg zwischen den Schlempen auf. Der Laktosegehalt war bei allen drei DDGS-Varianten erhöht, was auf ein Defizit an essentiellen Aminosäuren hindeutet.
Deshalb wurde in einem weiteren Versuch am Hofgut Neumühle in Rheinland-Pfalz eine Trockenschlempe mit pansengeschützten Aminosäuren (Lysin, Methionin) angereichert. Aller-dings hat sich dabei nur bei hochleistenden Tieren der Milchproteingehalt verbessert. Grund könnte sein, dass höher leistende Tiere einen höheren AS-Bedarf aufweisen im Vergleich zu den niedrig leistenden Tieren.