Das Deutsche Milchkontor (DMK) sorgt mit einem unterdurchschnittlichen Milchpreis für Diskussionen bei den Erzeugern. Im Weser-Ems-Gebiet und in Sachsen-Anhalt haben deshalb einige Lieferanten ihre Genossenschafts-Mitgliedschaft zum Jahresende 2013 gekündigt.
Im Jahr 2011 lag der durchschnittliche Auszahlungspreis des DMK rund 0,48 Ct unter dem Schnitt von 14 deutschen Vergleichsmolkereien. Nach Auswertungen von top agrar erzielte das DMK einen durchschnittlichen Milchpreis von 33,7 Ct bei 4 % Fett und 3,4 % Eiweiß inkl. Liefermengenzuschlag und Dividende. Der Bundesschnitt lag etwa bei 34,6 Ct.
Als Begründung für den Milchpreis-Rückstand führt Dr. Dirk Gloy, Geschäftsführer Landwirtschaft beim DMK, in der Mitgliederzeitschrift einmal die Kosten der Fusion von Nordmilch und Humana sowie die erheblichen Verwertungsdifferenzen am Milchmarkt an. Die Fusion habe außerordentliche Aufwendungen für das Werkstrukturkonzept mit sich gebracht. Die Schwäche am Trinkmilchmarkt habe man zwar durch die breite Aufstellung des Unternehmens zum Teil abpuffern können, doch um unter den Besten zu landen, habe es nicht gereicht.
Ziel für die Zukunft sei, ein überdurchschnittlicher Milchpreis. Dazu soll auch die volle Ausschöpfung der Synergieeffekte, die sich durch die Größe des DMK ergeben, beitragen. Das neue Werksstrukturkonzept soll zügig umgesetzt und das Produktportfolio soll überarbeitet werden. Margenschwache Artikel sollen aus dem Markt genommen werden.
Weiteres Ziel ist, eine einheitliche Satzung für die DMK-Genossenschaften voran zu treiben. Ein erster Entwurf für eine einheitliche Satzung liege nach Angaben des Unternehmens bereits vor.