Die genomische Zuchtwertschätzung hat sich etabliert. Doch nur die Verbände bekommen die Zuchtwerte von Holstein-Bullen. Das ärgert viele Züchter. Wie sie sich jetzt wehren wollen und was die Zuchtverbände dazu sagen, lesen Sie in der neuen top agrar.
In der Zuchtbranche gibt es neuen Zündstoff: Holstein-Züchter kommen nicht an die Zuchtwerte der eigenen Bullen. Einige sprechen deshalb von einer Entmündigung und finanziellen Schädigung durch die Verbände.
Besonders ärgerlich: Die Fleckvieh-und Braunviehzüchter stehen deutlich besser dar. Sie können jederzeit Zuchtwerte von Bullenkälbern schätzen lassen und die Kälber mit diesen Informationen auf Auktionen vermarkten. Auch den Holstein-Züchter in den USA ist das mittlerweile möglich.
„Wenn wir unsere Bullen auch frei anbieten könnten, würden wir höhere Preise erzielen!“, ist sich Holstein-Züchter Hagen Stark aus Sachsen sicher.
Auch Karl Heinrich Göpel kritisiert das scharf. Mit einer Unterschriften-Aktion auf der Euro-Tier und der Initiative „Freie Zugänglichkeit zur genomischen Zuchtwertschätzung in Deutschland“ geht der Besitzer einer privaten Besamungsstation in Hessen in die Offensive.
Wie die Verbände diese Entscheidung begründen, was Holstein-Züchter dazu sagen und welche Auswirkungen die Freigabe der Zuchtwerte in den USA hatte, lesen Sie in der druckfrischen Januar-Ausgabe der top agrar ab Seite R8.