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LsV will Bauernproteste vor Zentrallagern bis Weihnachten fortführen

Land schafft Verbindung will die wieder aufgenommenen Bauernproteste vor Zentrallagern ausdehnen. Das soll Druck auf den Handel und die Gespräche von Agrardialog und Koordinationszentrale ausüben.

Lesezeit: 4 Minuten

Am Donnerstag haben im niedersächsischen Wiefelstede (Landkreis Ammerland) rund 200 Landwirtinnen und Landwirte vor einem Lager der Edeka-Regionalgesellschaft Minden-Hannover demonstriert. Organisiert wurde der Protest von Land schafft Verbindung Deutschland und den Freien Bauern.

Die Demonstration in Wiefelstede sei bis zum 24. Dezember angemeldet worden, sagte der Sprecher von Land schafft Verbindung Deutschland, Anthony Lee. Laut LsV waren 80 Traktoren und etwa 200 Landwirtinnen und Landwirte am Donnerstag zum Edeka-Zentrallager in Wiefelstede/Neuenkruge gekommen. Ein Sprecher der Edeka-Zentrale in Hamburg sagte der dpa, es seien 80 bis 100 Teilnehmer am Ort gewesen.

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Konfrontation statt Gespräche?

LsV monierte nach der Demo, dass keine Edeka-Verantwortlichen bei der Veranstaltung erschienen seien. Es gab allerdings wohl ein offizielles Statement, das von den Moderatoren der Veranstaltung verlesen wurde. Die Proteste könne das Unternehmen nicht nachvollziehen, sagte eine Edeka-Sprecherin der dpa. Edeka bedauere, dass einzelne Gruppierungen den Dialog zwischen Handel und Landwirtschaft nun abbrechen und auf Konfrontation setzen.

Die Demonstranten zeigten sich vor allem weiterhin unzufrieden damit, dass die großen Handelsunternehmen darauf drängen, dass es nur noch ein Forum von Landwirtschaft und Handel unter dem Dach der Koordinationszentrale Handel-Landwirtschaft (ZKHL) gibt. „Wir erwarten, dass die Herren von Edeka Deutschland und den anderen LEHs umgehend an den Verhandlungstisch zurückkehren und die im Agrardialog gemeinsam ausgearbeiteten Lösungen endlich in die Tat umsetzen“, sagte Lee.

Zusammenarbeit zwischen Agrardialog und ZKHL weiter offen

Zuletzt hatten sich Anfang November die verschiedenen Verbände des Agrardialogs mit der vom Bauern- und Raiffeisenverband gegründeten Koordinationszentrale Handel-Landwirtschaft (ZKHL) zusammen gesetzt. Laut Teilnehmerangaben aus beiden Lagern sei dies Treffen auch sehr konstruktiv gewesen und hätte Wege aufgezeigt, wie Agrardialog, Handel, Bauern- und Raiffeisenverband zusammen kommen könnten. Nach Informationen von top agrar haben die Agrardialog Verbände die Frist für eine Entscheidung zur Zusammenarbeit mit der ZKHL aber bereits mehrfach verschoben.

Der Handel wolle nicht nur mit den Gruppen von Land schafft Verbindung und von den Freien Bauern sprechen, sondern ein Gesprächsformat mit allen Beteiligten der Branche führen, sagte ein Sprecher des Bundesverbandes des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) der dpa. Dazu gehöre auch der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Raiffeisenverband (DRV), aber auch Molkereien und Schlachtereien. Deshalb sei dafür die Plattform Zentrale Koordination Handel-Landwirtschaft (ZKHL) gegründet worden.

Forderung nach kostendeckenden Preisen und Herkunftskennzeichnung

Bei der Demo in Niedersachsen forderten die Teilnehmer kostendeckende Preise und eine Umsetzung der Ergebnisse des Agrardialogs von 2021 bis Weihnachten. Zu den Ergebnissen zählen sie eine einheitliche transparente Herkunftskennzeichnung für Produkte und Produktbestandteile sowie Dreiecksverträge zwischen Milcherzeugern, Molkereien und Handel, die kostendeckende Preise ermöglichen. Für die Schweinehaltung fordern sie, dass der Einzelhandel die Tiere direkt bei bäuerlichen Erzeugergemeinschaften einkauft, zu einem vorab vereinbarten Preis oberhalb der per Index festgestellten durchschnittlichen Produktionskosten.

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MEG Milch Board fordert tragfähige Lösungen für die Betriebe

Für den Vorstandsvorsitzenden der MEG Milch Board Frank Lenz sind die Aktionen durchaus wichtig: „In den sehr konstruktiven Verhandlungen wurden Lösungen erarbeitet, die allen Beteiligten nützlich wären.“ In Wiefelstede wurden die Ergebnisse der Arbeitsgruppen, die dicht an der Umsetzbarkeit waren, der Öffentlichkeit vorgestellt, Sie betrafen u. a. den Einkauf von Schweinen und Milch sowie eine transparente Herkunftskennzeichnung für die Verbraucher/innen. Darauf muss aufgebaut werden.

Lenz fragt sich, ob der Handel den Ernst der Lage erkannt hat: „Auf vielen Betrieben, die die Grundlage für die regionale Produktion von Lebensmitteln bilden, geht für immer das Licht aus. Das kann nicht im Sinne einer nachhaltigen Landwirtschaft und einer flächendeckenden Versorgung der Bevölkerung sein.“

Die MEG Milch Board unterstützt die Kernforderung der demonstrierenden Bäuerinnen und Bauern in Wiefelstede:

  • Fortsetzung der Gespräche im bisherigen Format
  • Konkrete Verträge bis Weihnachten.

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