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Mutterkuh-Absetzer richtig vorbereiten

Absetzer aus der Mutterkuhhaltung eignen sich sehr gut für die Mast. Um aber einen Wachstumseinbruch zu Mastbeginn zu vermeiden, ist das Anfüttern wichtig.

Lesezeit: 5 Minuten

Mit neun Monaten 300 kg Lebendgewicht – damit sind Absetzer aus der Mutterkuhhaltung eine gute Alternative zu klassischen Fressern, die nur 180 bis 200 kg wiegen. Absetzer aus der Mutterkuhhaltung eignen sich für konventionelle und ökologische Mastbetriebe.

Allerdings zeigen sich in den ersten Mastwochen häufig Wachstumseinbrüche. Grund dafür ist unter anderem die häufig extensive und sehr unterschiedliche Aufzucht. Für die Mast ist eine optimale Vorbereitung wichtig.

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Den Pansen vorbereiten

Der wichtigste Baustein, um Wachstumseinbrüche abzumildern, ist die Pansenentwicklung. Schließlich brauchen Pansenbakterien etwa 14 Tage, um sich an eine neue Ration anzupassen. Ist die Futterumstellung zu abrupt, benötigt das Tier insgesamt länger für die Mast und kann sein Wachstumspotenzial nicht voll ausschöpfen.

Je nach Aufzuchtmanagement durchlebt ein Absetzer aber nicht nur eine Futterumstellung, sondern einen kompletten Wechsel: weg von Milch und Gras hin zu einer Mastration mit energiereichen Komponenten. Viele Praktiker füttern die Absetzer nicht zusätzlich an. Gerade auf Grünlandstandorten ohne eigenen Ackerbau bekommen die Kälber selten Kraftfutter, Getreideschrot oder Kälbermüsli. In Kombi­nation mit der langen Säugeperiode, bleibt der Pansen daher unterentwickelt. Die Absetzer wachsen in der Mast deutlich langsamer als Absetzer, die Kraftfutter gefressen haben.

Kürzere Säugeperioden von fünf statt neun Monaten sind aus Sicht des Mästers sinnvoll: Es bleibt mehr Zeit, um den Pansen zu fördern. Die geringeren Absetzgewichte lassen sich in der Mast kompensieren. Für Mutterkuhhalter ist das frühere Absetzen allerdings schwierig, weil die Kühe länger trockenstehen und verfetten können. In der Praxis findet das daher selten statt.

Wichtig ist in dem Zusammenhang auch: Hohe Milchleistungen sorgen für hohe Absetzgewichte der Kälber. Das hat aber keine Vorteile für die Mast­fähigkeit und späteren Mastleistungen. Eher im Gegenteil: Studien zeigten, dass die Absetzer mit höheren Absetzgewichten deutlich schlechtere Mastleistungen aufwiesen als Tiere mit niedrigeren Gewichten.

Die ersten Lebenswochen ­Zählen

In den ersten zwölf Monaten generieren Rinder die höchsten Zunahmen. Einen zwischenzeitlichen Stillstand, wie zum Beispiel zum Absetzen, gleicht das kompensatorische Wachstum aus. Aber das ist nur möglich, wenn die dafür nötigen Zellen angelegt sind. Dafür ist eine optimale und bedarfsgerechte Versorgung in den ersten Lebenswochen entscheidend.

Ideal ist das frühzeitige Verfüttern von leicht verdaulichen Kohlenhydraten (Kraftfutter bzw. Kälbermüsli oder Getreide), um die Pansenentwicklung zu unterstützen. Es gilt die Faustformel aus der klassischen Kälberaufzucht: Wenn ein Kalb an drei aufeinanderfolgenden Tagen 1 kg Kraftfutter frisst, ist der Pansen ausreichend entwickelt, um es von der Milch abzusetzen.

Absetzer sollten so früh wie möglich leicht verdauliche Kohlen­hydrate fressen." - Anne Wegerhof

Praktisch lässt sich das beispielsweise mit einem Kälberschlupf lösen. Dafür bieten Unternehmen auch fertige Systeme an. Im Kälberschlupf sollten Heu, Kraftfutter und Wasser verfügbar sein. Die Kraftfuttermenge lässt sich bei saisonaler Abkalbung an das Alter der Kälber anpassen. Bei ganzjähriger Abkalbung geht das, indem nur die kleinsten rein dürfen oder die Kälber zeitversetzt Zugang haben.

Nicht zu unterschätzen ist der Stress für die Absetzer, der sich negativ auf die Futteraufnahme auswirkt. Die Trennung von der Mutter, der Transport oder der neue Stall belasten die Tiere. Zusätzlichen Stress gilt es zu ver­meiden. Es ist von Vorteil, wenn das Futter bekannt ist und die Absetzer zügig fressen. Ständiger Stress z. B. durch schlechte Haltungsbedingungen kann auch zu Gewichtsverlusten führen.

Schlachtkörper abrunden

Wenn unklar ist, ob die Absetzer angefüttert wurden, ist es sinnvoll in den ersten Tagen nach dem Aufstallen noch nicht die Mastration zu füttern. Stattdessen sind Heu und kleine Kraftfuttermengen weniger belastend für den Pansen. So gut vorbereitet, lassen sich die angestrebten Mastleistungen erzielen.

Ziel der Ausmast ist ein hochwertiger Schlachtkörper mit einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Fleisch und Fett. Muss man bei Färsen eher darauf achten, dass diese nicht verfetten, kennen Bullenmäster dieses Problem nicht. Ochsen ähneln von den Zunahmen und dem Fetteinlagerungsvermögen eher den Färsen und erreichen Fettstufen 3 und 4 problemlos.

In den letzten Wochen der Mast sollen die Wachstumsreserven mobilisiert werden. Dies geschieht über eine an Alter und Gewicht orientierte Futterration. Die Vorteile einer angepassten Endmast greifen aber nur, wenn in den vorangegangenen Mastphasen die Potenziale voll ausgeschöpft werden.

Fleckvieh und Angus nicht ­gemeinsam mästen

Dabei gilt es die Rasseunterschiede zu berücksichtigen, wenn möglich bereits bei der Gruppenzusammenstellung. So nehmen Charolais und Fleckvieh in höheren Gewichtsklassen bis zu einem Kilogramm Futter mehr auf im Vergleich zu Limousin oder Angus.

Welche (unterschiedlichen) Rassen gemeinsam eingestallt werden, sollte man vorher genau planen. Je heterogener die Gruppe desto schwieriger ist eine bedarfsdeckende Fütterung – ohne dass die Gruppe „auseinanderwächst“. Fleckvieh und Angus sind zum Beispiel keine guten Partner.

Im ökologischen Landbau kommen mit der Novellierung der EG-Öko-Verordnung ab diesem Jahr neue Herausforderungen auf die Rindermäster zu. Neben der Weidepflicht für männliche Rinder bis zwölf Monate, gilt jetzt auch: Die dreimonatige Endmast darf nicht mehr nur im Stall stattfinden. Laufhof oder Auslauf sind Pflicht.

Futterwechsel vermeiden

Die Futteraufnahme auf der Weide sollte in die Fütterungsplanung einbezogen werden. Aufwuchsstärke und Pflanzenbestand sind zu beobachten, um durch gezielte Zufütterung ergänzen zu können.

Wenn in der Mast vor allem Gras, Graskonserven oder Heu verfüttert werden, wie zum Beispiel in Grünlandregionen bei der Weidemast, sollten die Tiere in der Endmast nicht nur Getreide erhalten. Dann bleiben die erhofften Vorteile der höheren Energie aus, weil sich der Pansen nicht so schnell auf die neuen Komponenten einstellen kann.

Bei gut ausgefütterten Tieren zeigt sich im Winter bei der Stallfütterung häufig das kompensatorische Wachstum: Die Tiere gleichen die niedrigeren Zunahmen vom Sommer aus. Je nach Standort und Rasse kann eine Endmast auch unnötig sein: Angus oder Here­ford sind optimale Futterverwerter. Sie erzielen auch bei reiner Weidemast eine gute Fettabdeckung.

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