Viele Kühe in Niedersachsen können sich in diesem Jahr über einen besonders frühen Weidestart freuen. Durch den milden Winter und das frühlingshafte Wetter im März haben die Gräser auf den Weiden bereits begonnen zu wachsen, schreibt das Landvolk.
In Niedersachsen werden, laut einer Erhebung im Jahr 2010, rund zwei Drittel der Kühe im Sommer auf der Weide gehalten. Seltener geworden ist allerdings die Beweidung rund um die Uhr. Viele Betriebe füttern auch während der Vegetationszeit noch Grassilage, Mais und Kraftfutter im Stall zu.
Jetzt zum Beginn des Weideaustriebs müssen die Kühe langsam auf die neue Futterzusammensetzung vorbereitet werden. Das ist oftmals gar nicht so einfach. Bei den jungen Weidegräsern verändert sich in den verschiedenen Wachstumsphasen die Zusammensetzung. Wie viel Gras die Kuh auf der Weide frisst, kann der Landwirt nur schätzen. Optimal für die Kuhmägen wie den jungen Grasbestand ist es deshalb, die Tiere zunächst nur stundenweise weiden zu lassen und die Futterration im Stall nach und nach anzupassen. Das junge Gras sollte mit strukturreichem Futter wie Anwelksilage, Heu oder Futterstroh ergänzt werden, empfiehlt die Landwirtschaftskammer Niedersachsen.
Ganz entscheidend ist auch, dass die Kühe auf der Weide viel frisches Wasser zur Verfügung haben. Je nach Temperatur und Milchleistung trinkt eine Kuh im Sommer bis zu 150 Liter.Gut dosiert ist das „Treten“ und „Beißen“ der Kühe genau das Richtige, um die Gräser zum Wachsen zu bringen und so eine dichte und gesunde Grasnarbe zu erhalten.
Je nach Standort, Nutzung, Düngung und Witterung setzen sich die Grasbestände unterschiedlich zusammen. Gräser wie das Deutsche Weidelgras oder die Wiesenrispe verwerten die Kühe besonders gut. Andere Pflanzen wie die Quecke oder der stumpfblättrige Ampfer nehmen den erwünschten Gräsern den Platz weg, ohne einen besonderen Nährwert für die Kuh zu haben. Deshalb ist es wichtig, dass der Landwirt die Zusammensetzung des Wiesenbestandes im Auge behält. Durch eine frühe Beweidung und die Richtige Anzahl von Kühen pro Fläche werden die „Platzräuber“ im jungen Stadium mitgefressen.