„In 54 Tagen fällt die Milchquote – Sind wir vorbereitet?“ Unter diesem Motto diskutierten Vertreter der Milchbranche mit Landwirten auf dem Milchforum der Agrar-Unternehmertage in Münster. Die Referenten zeigten sich mit Blick auf das Quotenende zuversichtlich.

 

Das Ende der Milchquote wird höhere Milchmengen und schwankende Preise bringen, so lautet wenig überraschend der Ausblick auf den zukünftigen Milchmarkt. Doch die Milchbranche sieht sich gut aufgestellt. Sönke Voss, Geschäftsführer Landwirtschaft vom Deutschen Milchkontor (DMK): „Wir sind auf den Wegfall der Quote gut vorbereitet.“ In den letzten Jahren habe der DMK hohe Kapazitäten aufgebaut. Damit habe sich das Unternehmen auf die steigenden Milchmengen eingestellt.

 

Auch Klaas Johan Osinga vom niederländischen Bauernverband (LTO) zeigte sich optimistisch: Eine Stabilisierung des Milchmarktes sei aktuell bereits zu erkennen. Als Hinweise darauf führte er die jüngste Preiserhöhung der Molkerei Friesland Campina sowie die steigenden Preise auf der neuseeländischen Handelsplattform Global Dairy Trade Tender an.

 

Um den Herausforderungen des freien Milchmarktes gewachsen zu sein, erklärte Prof. Ludwig Theuvsen von der Universität Göttingen, dass Milcherzeuger noch stärker die eigene Wettbewerbsfähigkeit und das betriebliche Risikomanagement verbessern müssten. Er machte deutlich, dass eine zentrale Mengenregulierung nicht die erhofften Ziele bringen werde. Eine Angebotssteuerung sei für den europäischen Milchmarkt nicht mehr denkbar.