Die angeschlagene Bezirksmolkerei Ansbach hat die Weichen für eine Neuausrichtung gelegt: Vorstand und Aufsichtsrat haben eine Zusammenarbeit mit der Omira-Gruppe in Ravensburg beschlossen. Das bestätigte heute Vorstandsvorsitzer Jürgen Schwab gegenüber top agrar.
Die Genossenschaft in Ansbach versendet die Milch ihrer rund 400 Mitglieder als flüssige Milch oder Sahne an andere Molkereien und Abnehmer, überwiegend in Italien. Dieses Geschäft war über viele Jahre sehr erfolgreich. Seit ein paar Jahren, insbesondere beim letzten gravierenden Preiseinbruch am Milchmarkt im Jahre 2009, ist das Risiko dieser Vermarktung mehr und mehr sichtbar geworden. Im Zuge der Neuausrichtung hat die Molkerei den bisherigen Geschäftsführervertrag mit Herrn Vogt Ende August aufgelöst. Gleichzeitig hat nun die Führung der Genossenschaft die Zusammenarbeit mit dem Partner Omira in die Wege geleitet. Viele Mitglieder hatten einen solchen Schritt schon seit Längerem gefordert.
Die Omira wird sich nun um die vertrieblichen Belange der Bezirksmolkerei annehmen und den Milchversand neu strukturieren, damit die Molkerei Ansbach wieder zurück in eine erfolgreiche Milchvermarktung geführt werden kann, so Schwab.
Die Omira Unternehmensgruppe verarbeitet an drei Standorten rund eine Milliarde kg Milch pro Jahr von rund 4.000 Milcherzeugern und zählt damit zu den zehn größten Molkereien in Deutschland. Dabei liegt ein Schwerpunkt in der Herstellung von Konsummilch und Milchfrischprodukten für die Endverbraucher. Ebenso im Programm ist ein breites Sortiment an Desserts, die am Standort in Neuburg neben haltbarer Milch und Sahne konzentriert sind. Ein wichtiger Zweig liegt in der Produktion von Trockenmilch und Butterreinfett, das als Bestandteil von Marken-Schokolade, Eiskrem und Babynahrung in großem Umfang benötigt wird. Bekannt ist die Unternehmensgruppe auch durch ihre laktosefreien Milchprodukte unter der Marke MinusL.
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