Ein Spitzentreffen von Politik und Wirtschaft zur Krise auf dem Milchmarkt hat der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, vorgeschlagen.
Angesichts der dramatisch sinkenden Milchpreise könnten von einem kurzfristigen Treffen führender Repräsentanten der maßgeblichen Bundesministerien mit Vertretern der Land- und Ernährungswirtschaft sowie des Lebensmitteleinzelhandels wichtige Signale ausgehen. Mit dieser Initiative der Bundesregierung solle besonders der Lebensmitteleinzelhandel an seine gesamtgesellschaftliche Verantwortung für die heimische Land- und Ernährungswirtschaft erinnert und in die Pflicht genommen werden. In einem Brief an die beiden Bundesminister Ilse Aigner und Karl-Theodor zu Guttenberg sowie an Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel forderte Sonnleitner die Bundesregierung auf, ein deutliches Zeichen zu setzen, um "dem ausufernden Macht- und Preiskampf im Lebensmitteleinzelhandel entgegenzutreten." Die Milchbauern mache es wütend, dass der Lebensmitteleinzelhandel derzeit alles unternehme, um aus der Wirtschaftskrise Gewinn zu schlagen. Durch den unerbittlich geführten Preiskampf um Marktanteile würden alle Versuche der Landwirte, aber auch alle Angebote der Politik, zu erträglichen Erlössituationen in den landwirtschaftlichen Betrieben zu kommen, gefährlich unterlaufen, erklärte der DBV-Präsident. Das Spitzentreffen falle zudem in eine Zeit, in der im Milchmarkt über die Preise der kommenden Monate verhandelt werde.