In Bolivien haben sich Milchbauern und die Polizei den zweiten Tag in Folge gewalttätige Auseinandersetzungen geliefert.
Wie der Stern berichtet, blockierten die Demonstranten eine Straße zu einer Molkerei, die peruanischen Investoren gehört. Die Investoren hatten angekündigt, künftig weniger für die Milch der Bauern zahlen zu wollen. Die Polizei setzte Tränengas ein, um die Straßenblockade aufzulösen. Die Demonstranten warfen mit Steinen und anderen Gegenständen auf die Polizisten.
Viele Bauern sehen sich wegen sinkender Preise und einer geringeren Abnahme der Milch durch die Molkerei in ihrer Existenz bedroht. "Sie haben uns Anreize gegeben und gesagt produziert Milch, produziert mehr Milch. Diese neue Entwicklung ist nicht über Nacht gekommen. Wir mussten lange leiden. Und jetzt sagen sie uns in letzter Minute, dass sie die Milch nicht mehr kaufen wollen. Das ist nicht in Ordnung. Was wird jetzt die Regierung mit uns machen. Werden sie uns wie die Minenarbeiter entlassen? Wir wollen, dass sich die Regierung darum kümmert. Das ist ein großes Problem."
Vertreter der Regierung versuchten, angesichts der Proteste zwischen Bauern und Investoren zu vermitteln. Ein Sprecher der Unternehmensgruppe sagte, dass Sparmaßnahmen unverzichtbar seien, um keine roten Zahlen zu schreiben. Nach Angaben von lokalen Medien kontrolliert die peruanische Investorengruppe rund 80 Prozent der bolivianischen Milchproduktion.