top agrar hat drei weitere große Zuchtunternehmen in Deutschland zu ihren Zuchtstrategien befragt, mit denen sie die Aufzuchtleistung der Sauen verbessern und den Einsatz von Ammen begrenzen wollen.
DanZucht:
Seit 2004 hat das dänische Zuchtunternehmen die Anzahl der lebenden Ferkel am fünften Tag (LF 5) im Zuchtwert verankert. „Dank einer hohen Korrelation zwischen den LF 5 und den abgesetzten Ferkeln konnten wir darüber auch die Aufzuchtleistung der Sauen verbessern“, berichtet Zuchtleiter Søren Balder Bendtsen.Zudem erfasst das Unternehmen derzeit bei rund 13 000 Sauen die aufgezogenen Ferkel am 21. Lebenstag. „Wir wollen Linien finden, die gute Muttereigenschaften sowie eine hohe Aufzuchtleistung haben, um dann mithilfe der genomischen Selektion noch effizienter in diesem Merkmal voranzukommen“, so Bendtsen.
PIC:
Seit 2002 hat PIC die Wurfgröße und die Ferkelüberlebensrate im Zuchtziel der Mutterlinien höher gewichtet. Darüber soll sich auch die Gesäugequalität und die Milchleistung der Sau verbessern. Da das Überleben eines Ferkels zudem von seiner Vitalität und Robustheit abhängt, selektiert PIC die Vaterlinien ebenfalls auf diese Merkmale.„In 2012 wollen wir erstmals die Futter- und Wasseraufnahme während der Säugezeit und den Anteil von Körpergewebe, den die Sau währenddessen mobilisiert, ins Zuchtziel aufnehmen“, erklärt Dr. Holger Looft, Zuchtleiter von PIC Deutschland. Auch über die Genomische Selektion will das Unternehmen den Zuchtfortschritt steigern.
BHZP:
In der Basiszucht werden alle Ferkel nach der Geburt sowie in der dritten Lebenswoche erfasst und gewogen. Zudem wird die Aufzuchtleistung jeder Sau benotet, womit beispielsweise auch die Streuung im Wurf festgehalten wird. Darüber hinaus bonitiert BHZP das Gesäuge jeder Basissau nach jedem Wurf. Jungsauen müssen min. 7/7 funktionsfähige Zitzen mitbringen, davon 4/4 vorm Nabel.„Auch das Gruppenverhalten der Sauen, das Verhalten während der Geburt, die Aggressivität gegenüber den Ferkeln sowie der Arbeitsaufwand je Sau spielen zunehmend eine größere Rolle in unserer Zuchtarbeit“, erläutert BHZP-Zuchtleiter Dr. Hubert Henne.