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Stallbau: Müssen wir ganz neu denken?

Lesezeit: 3 Minuten

Moderne Schweineställe sind gut für die Tiere, sagen die Landwirte. Tierschützer fordern andere Haltungssysteme. Dürfen wir die guten Erfahrungen mit unseren heutigen Ställen einfach über Bord werfen? Zwei junge Schweinehalter beziehen Stellung.


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Nicht nur beim Bau von Autos oder bei der Nutzung von regenerativen Energien ist Deutschland weltweit Spitze. Auch beim Stallbau haben wir in den letzten 30 bis 40 Jahren riesige Fortschritte erzielt. Es gibt wohl kaum einen Schweinehalter, der seinen Stall in den letzten Jahrzehnten nicht modifiziert, optimiert und automatisiert hat, um seine Schweine wirtschaftlicher produzieren und tiergerechter halten zu können.


Was wir Landwirte als große Errungenschaft empfinden, stößt auf immer mehr Argwohn in der Gesellschaft. Der Druck, etwas zu verändern, wächst. Gerade der Vollspaltenboden erntet viel Kritik. Ein zweiter Vorwurf lautet, dass wir insgesamt zu wenig für das Tierwohl getan haben.


Zwar sind viele Vorwürfe wissenschaftlich nicht haltbar, die emotional aufgeladene Debatte hält aber unvermindert an. Wir Landwirte müssen deshalb über andere Stallkonzepte nachdenken. Denn wenn wir nichts verändern, verlieren wir das Vertrauen des Verbrauchers. Und das wäre fatal, denn Waren, die keiner haben will, sind wertlos.


Als junger Landwirt, der künftig den elterlichen Mastbetrieb übernehmen wird, bin ich bereit, neue Wege zu gehen. Entscheidend ist für mich aber, dass wir die Dinge mit Bedacht anpacken und jahrzehntelange Weiterentwicklungen nicht von heute auf morgen komplett über Bord werfen. Wir dürfen unsere Ställe nicht vorschnell auf links drehen!


Stattdessen müssen wir unsere Stallsysteme behutsam immer weiter verbessern und modifizieren. Dabei müssen Ökonomie und Ökologie stets im Einklang stehen. Denn ein Stall, mit dem der Bauer kein Geld verdient, wird erst gar nicht gebaut bzw. umgebaut.


Die größte Baustelle für uns Schweinehalter wird das Thema Tierwohl bleiben. In diesem Zusammenhang halte ich folgende Punkte für wichtig:


  • Alle Beteiligten – Landwirte, Tierschützer, Forscher, Verbände usw. – müssen sich endlich darauf verständigen, im Stall nur Tierwohlmaßnahmen umzusetzen, die wissenschaftlich belegt sind.
  • Die Antworten darauf, wie wir unsere Schweine künftig halten, müssen stärker aus dem Berufsstand kommen und nicht immer nur von Tierschutzverbänden. Nur so bekommen wir die Themen Tierwohl und Ökonomie unter einen Hut. Und nur wenn beides im Einklang steht, macht Schweinehaltung Spaß.
  • Das Thema Tierwohl darf nicht noch weiter in eine emotional geführte Scheindebatte abgleiten. Schweine sind Nutztiere, mit denen wir die Bevölkerung ernähren müssen.
  • Der Einsatz von Stroh als Beschäftigungsmaterial für die Tiere wird immer wichtiger, gerade im Hinblick auf das Thema intakter Ringelschwanz. Die Diskussionen um Stroh dürfen aber nicht dazu führen, dass wir unsere Schweine wieder im Tiefstreubett halten.
  • Der Arbeitsschutz muss weiterhin oberste Priorität haben.
  • Ställe müssen technisch weiterentwickelt werden. Denn auch in der Landwirtschaft herrscht Fachkräftemangel.

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