Die französische Supermarktkette Système U will die Einkommenssituation der Schweinehalter über höhere Verbraucherpreise verbessern. Bei einem Treffen am 7. Mai mit Vertretern des Bauernverbandes (FDSEA) signalisierte der Präsident des Lebensmitteldiscounters, Serge Papin, die Bereitschaft, eine entsprechende Branchenlösung zu unterstützen. Im Gespräch ist ein Aufschlag von 30 Cent/kg auf den Verkaufspreis von Schweinefrischfleisch, der den mit hohen Futterkosten kämpfenden Schweineerzeugern zugute kommen soll.
Vorbild ist eine Lösung wie im Milchbereich, wo sich Molkereien und Handel kürzlich über eine Erhöhung der Milchauszahlungspreise geeinigt hatten, die von den Konsumenten getragen werden soll. Man habe zudem Kontakt mit den Handelsunternehmen Carrefour und Leclerc aufgenommen und sei zumindest bei Carrefour mit dem Vorhaben auf offene Ohren gestoßen.
„Fleischpolizei“ prüft Herkunft
Der nationale Bauernverband Frankreichs (FNSEA) hatte Anfang Mai angesichts der schwierigen Kostensituation auf den Höfen eine Kampagne gestartet, die eine Erhöhung der Erzeugerpreise für Schweinemäster um 25 Cent/kg zum Ziel hat. Dazu soll der Druck auf Fleischverarbeiter und Hersteller von Fleischerzeugnissen erhöht werden, ausschließlich heimisches Schweinefleisch zu verwenden und mit dem Siegel Viande Porcine Française (VPF) auszuloben. In mehreren Departements ist gegenwärtig eine bäuerliche „Fleischpolizei” unterwegs, um bei Zulieferern, Herstellern und dem Handel die Herkunft des Schweinefleisches zu überprüfen und gegebenenfalls die Verwendung ausländischer Ware anzuprangern. Der 14. Mai wurde landesweit zum Aktionstag für die Schweinehalter ausgerufen. (AgE)