Die dänischen Schweinemäster haben in diesem Jahr bei jedem abgelieferten Mastschwein im Durchschnitt ein Minus von 6,30 € gemacht. Wie aktuelle Schätzungen der Branchenorganisation Landbrug & Fødevarer (L&F) zeigen, setzt sich damit die prekäre Situation der Landwirte in diesem Sektor weiter fort. Laut L&F wurden in der Schweinemast zuletzt 2006 im Durchschnitt schwarze Zahlen geschrieben; tendenziell seien die Erlöse der Mäster bereits seit 2003 zurückgegangen.
Finn Udesen vom dänischen Zentrum für Schweineproduktion (VSP) sieht hierin die Hauptursache für die zunehmende Überalterung von Produktionstechnik und Bausubstanz. Wegen der schlechten Rentabilität der Branche erhielten Mäster kaum Kredite zum Bau neuer Ställe. Sei ein Stall an die Grenze seiner Nutzbarkeit angelangt, steige der Tierhalter daher oft aus der Produktion aus. Udesen befürchtet deshalb einen anhaltenden Rückgang der dänischen Schweinemast.
Oberes Drittel mit Gewinn von 2,28 € je Schwein
Der Vorsitzende des dänischen Schweineforschungszentrums, Lindhart Nielsen, wies jedoch darauf hin, dass das obere Drittel der Schweinehalter mit jedem Tier einen Gewinn von umgerechnet 2,28 € erziele. Dies zeige, dass bei Ausnutzung aller ökonomischen Stellschrauben auch in der heutigen Zeit mit der Schweinemast noch Geld zu verdienen sei. Gleichzeitig müsse aber auch ein Großteil der dänischen Mäster weiter an der eigenen Rentabilität und Wettbewerbsfähigkeit arbeiten, um auf den modernen Märkten bestehen zu können, so Nielsen. (AgE)