Das Ferkeldefizit in Bayern wird immer größer. Während im Jahr 2010 rund 160.000 Ferkel importiert werden mussten, fehlen in diesem Jahr voraussichtlich knapp 1,1 Mio. Ferkel. „Mehr und mehr bekommen wir den massiven Abbau der Zuchtsauenbestände zu spüren“, erklärte Josef Weiß von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft. Weiß wies im Rahmen der diesjährigen Tagung der Deutschen Gruppe der European Pig Producers (EPP) darauf hin, dass der Zuchtsauenbestand in Bayern innerhalb vom drei Jahren von knapp 350.000 auf ca. 260.000 Sauen gefallen sei. Ein Grund für den starken Abbau der Bestände sieht der Experte in den zahlreichen Einkommensalternativen. „Wir haben in vielen Kreisen quasi Vollbeschäftigung, die Einkommenschancen sind zum Beispiel in der Automobilindustrie viel besser als in der Sauenhaltung“, berichtete Weiß. Aber auch das relativ niedrige Leistungsniveau führt dazu, dass viele Sauenhalter das Handtuch werfen. Während bayerische Ferkelerzeuger im Jahr 2002 nur 0,6 weniger Ferkel als die Kollegen in Schleswig-Holstein absetzten, liegt der Unterschied mittlerweile bei über 4 Ferkeln. (ar)
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