In Hongkong ist nach Angaben der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) Mitte Mai erstmals die Afrikanische Schweinepest (ASP) nachgewiesen worden. Das Virus wurde bei einer Routinekontrolle im Schlachthof Sheung Shui im Schlachtkörper eines importierten Schweines aus der chinesischen Provinz Guangdong entdeckt, berichtete die Ministerin für Ernährung und Gesundheit der chinesischen Sonderverwaltungszone, Sophia Chan Siu-chee.
Um das Risiko einer ASP-Ausbreitung zu minimieren, ordneten die Behörden umgehend die Sperrung des Schlachthofes und die Keulung von gut 6.000 darin befindlicher Tiere an. Nach der Tötung musste eine gründliche Reinigung und Desinfektion des Betriebes durchgeführt werden, die an diesem Montag beendet sein sollte.
Der staatliche Schlachthof Sheun Shiu ist mit Abstand der größte in Hongkong und soll laut Presseberichten rund 80 % des Schweinefrischfleischbedarfes der Stadt decken. Weil die eigene Schweineproduktion in Hongkong für die Nachfrage nicht ausreicht, werden täglich zwischen 3.500 und 4.000 Schlachtschweine aus China importiert. Da Medienberichten zufolge nach dem ASP-Fall auch der eigentlich nicht betroffene private Schlachthof Tsuen Wan seinen Betrieb freiwillig einstellte, gerieten die Schweinehalter in Hongkong aufgrund der wachsenden Bestände zunehmend in Nöte.
Unterdessen hat das chinesische Landwirtschaftsministerium in der vergangenen Woche neueste Zahlen zur Entwicklung des Schweinebestandes bekanntgegeben. Demnach war die nationale Schweineherde im April gegenüber dem Vormonat um 2,9 % und gegenüber dem Vorjahresmonat um 20,8 % rückläufig. Auch die Abstockung bei den Sauen setzte sich fort: Die Zahl der weiblichen Muttertiere nahm gegenüber März um 2,5 % und im Vergleich zum April 2018 um 22,3 % ab.