Niederländische Ferkel sind bei deutschen Mästern nach wie vor gefragt. Im vergangenen Jahr haben deutsche Mäster rund 4 Mio. Ferkel aus dem westlichen Nachbarland gekauft und eingestallt. Für den Geschäftsführer des niederländischen Ferkelexportunternehmens Select Porc, Benny ten Thije, ist diese Tatsache allerdings kein Grund zum Ausruhen. Er machte im Rahmen der diesjährigen „Bonner Runde“ deutlich, dass die Anforderungen und Wünsche der deutschen Schweinemäster für die Ferkelerzeuger noch stärker in den Fokus rücken müssten. Dafür sei ein kontinuierlicher Informationsaustausch zwischen den Handelspartnern unerlässlich.
Auf Einladung von Vee & Logistiek Nederland hatten sich im Juni erneut deutsche und niederländische Fachleute getroffen, um unter der Leitung von Prof. Dr. Brigitte Petersen die Herausforderungen und Chancen einer grenzübergreifenden Zusammenarbeit zu diskutieren. Prof. Petersen von der Uni Bonn ist Vorsitzende der Forschungsplattform Grenzüberschreitende Integrierte Qualitätssicherung, kurz GIQS. In der Diskussion wurde deutlich, dass es hinsichtlich der Ferkelqualität und des Informationsaustausches durchaus noch Verbesserungspotenzial gibt.
So wünschen sich die niederländischen Ferkelerzeuger z.B. eine intensivere Rückmeldung von Schlachtdaten, um die Ferkelerzeugung weiter optimieren zu können. Im Gegenzug wünschen sich die deutschen Mäster Informationen darüber, ob die Ferkel vor der Lieferung antibiotisch behandelt und wogegen sie geimpft wurden.
Im zweiten Teil der Diskussionsrunde ging es dann darum, wie das Ferkel der Zukunft aussehen müsse. Die Experten waren sich einig, dass neben einem hohen Gesundheitsstatus die Futterverwertung der Tiere zunehmend in den Fokus des Interesses rückt. Denn die Futterkosten haben entscheidenden Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit der Mast.
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