Heute ist leider schon mein letzter Praktikumstag. Ich verbringe ihn in der Schweinemastanlage in Wiegleben. Der Stall liegt 2 km von der Schweinezuchtanlage entfernt. Die Anlage mit 8.100 Mastplätzen und einem eigenen Futtermischwerk wurde 2009 komplett renoviert. Die Schweine stehen am Längstrog in 18er Buchten und werden flüssig gefüttert.
Jeden Tag werden 100 schlachtreife Schweine verladen und von einem Spediteur zum Schlachthof Heiligenstadt transportiert. Um beim Verladen dabei sein zu können, muss ich früh aufstehen. Um 5 Uhr morgens beginnen wir mit der Arbeit.
Zum Verladen treiben zwei Mitarbeiter die Schweine aus den Buchten. Ein dritter Mitarbeiter achtet darauf, dass die Tiere über einen Treibegang bis zum Transportfahrzeug laufen. Beim Raustreiben der Tiere wird Stallstaub aufgewirbelt. Um unsere Lungen zu schonen, tragen wir Feinstaubmasken. Gleich nach dem Verladen werden alle Gänge mit dem Hochdruckreiniger gereinigt, um zu verhindern, dass man den Kot der Tiere mit den Stiefeln in andere Buchten trägt.
Im Anschluss daran führe ich gemeinsam mit Stallmitarbeiterin Frau Schmidt den täglichen Kontrollgang durchgeführt. Wir achten darauf, wie vital die Tiere sind und kontrollieren das Fressverhalten und die Lüftungseinstellung in den Abteilen. Sind die Tiere zu stark verschmutzt, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass die Lüftung falsch eingestellt ist oder ein Stoffwechselproblem vorliegt.
Nach unserem Rundgang treffen die neuen Ferkel ein. Sie werden mit dem betriebseigenen Viehtransporter vom Flatdeck zur Mastanlage gefahren. Insgesamt kommen 411 Läufer mit einem durchschnittlichen Gewicht von 22,4 kg an. Sie werden in zwei Mastabteile eingestallt, die in den letzten Tagen gründlich gereinigt, desinfiziert und nach dem Trocknen auf 27 °C aufgeheizt wurden, um den Tieren einen guten Start in die Mast zu ermöglichen. Die Läufer werden zunächst in die Buchten getrieben und von uns dann noch nach Größe sortiert. Jede Bucht wird mit 18 bis 19 Tieren belegt.
Nach der Mittagspause zeigt man mir das betriebseigene Mischfutterwerk, das sich direkt neben der Mastanlage befindet. Täglich werden hier 30 Tonnen Mischfutter zubereitet. Neben dem Mastfutter werden auch die Aufzuchtmischungen und die Futtermischungen für die Sauen zubereitet. Mit einem eigenen Silowagen, der von einem Schlepper gezogen wird, wird das Futter dann zur Sauenanlage transportiert.
Es kommt überwiegend eigenes Getreide (Gerste & Weizen) zum Einsatz. Als Eiweißträger werden Rapskuchen und Soja eingemischt. In der Mast werden zudem Schlempe und Molke verfüttert. Eine typische Mastration besteht zurzeit aus 40 bis 50 % Gerste und 30 bis 40 % Weizen.
Am späten Nachmittag heißt es dann leider Abschied nehmen. Schade, es gibt noch so viele Dinge in Aschara, die wir in der Kürze der Zeit gar nicht ansprechen konnten. Ich danke Gunar Sickert und seinem Team ganz herzlich, dass sie mich so nett aufgenommen und mir so geduldig alles erklärt haben. An mein Power-Praktikum in Aschara werde ich mich noch lange und gern erinnern!