Mit Blick auf ausgeprägte Wachstumschancen hat Larry Pope, geschäftsführendes Vorstandsmitglied von Smithfield Foods, erneut den Verkauf an die chinesische Shuanghui-Gruppe gelobt. Wie die Lebensmittelzeitung berichtet, hob er auf einer Investorenkonferenz der Rabobank die Synergieeffekte für beide Partner hervor und unterstrich noch einmal, dass es für das US-Unternehmen vor allem um den wachsenden Export nach China geht. Dabei könnten die Distributionskanäle des neuen Eigners hervorragend genutzt werden. „Die Akquisition von Smithfield durch Shuanghui sollte aber auch Wachstumsmotor für die gesamte US-Schweinefleischbranche sein“, so seine Vision. Umgekehrt erhalte Shuanghui Zugang zu qualitativ hochwertigem, sicherem US-Schweinefleisch und zu Smithfields Fachwissen, besonders in Bezug auf Sicherheitsstandards, Tierwohlkriterien und Umweltschutz.
Kritische Stimmen verstummen indes noch nicht
Kritiker des Deals in den USA sehen jedoch gerade in diesen Bereichen künftige Schwachstellen, wenn die Chinesen das Heft in der Hand halten. Schon heute mehren sich Stimmen von Anwohnern der Smithfield-Schweinefarmen, die auf die zunehmende Gülleproblematik aufmerksam machen. Sie fürchten, dass die neuen Eigentümer laxer als bisher damit umgehen könnten. Andere trauen der Aussicht auf mehr Wachstum nicht und vermuten, die Chinesen hätten lediglich Interesse am Know-how des weltweit größten Schweinefleischvermarkters und weniger am Erhalt der Arbeitsplätze, trotz abgegebener Bestandsgarantien für die US-Betriebe.
Was erwartet die Europa-Sparte von Smithfield?
Für Europa, das bei Smithfield in der Sparte „International“ angesiedelt ist und den größten europäischen Fleischwarenhersteller Campofrio Food Group (CFG) sowie Schlacht- und Verarbeitungsbetriebe in Polen und Rumänien umfasst, erwarten Insider, dass sich die Chinesen frühestens nächstes Jahr mit dieser Sparte beschäftigen werden. Insgesamt macht „International“ 10 % des Umsatzes aus.