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VzF fordert klare politische Rahmenbedingungen

„Wir brauchen dringend wieder politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen, auf die wir Schweinehalter uns verlassen können", forderte Dr. Cornad Welp, Geschaftsführer des Vereins zur Förderung der bäuerlichen Veredelungswirtschaft (VzF GmbH), vergangenen Mittwoch anlässlich des 15. Bauerntages in Verden.

Lesezeit: 3 Minuten

„Wir brauchen dringend wieder politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen, auf die wir Schweinehalter uns verlassen können. Reden und Handeln muss endlich wieder Hand in Hand gehen“, appellierteDr. Cornad Welp, Geschaftsführer des Vereins zur Förderung der bäuerlichen Veredelungswirtschaft (VzF GmbH), vergangenen Mittwoch anlässlich des 15. Bauerntages in Verden an die Adresse der niedersächsischen Landesregierung. Die Vortragsveranstaltung, die gemeinsam von der VzF GmbH und des Niedersächsischen Kompetenzzentrums für Ernährungswirtschaft (NieKE) organisiert wurde, hatte zwei Themenschwerpunkte: Die Auswirkungen der EEG-Novelle auf die Zukunft der Bioenergie und aktuelle Entwicklungen beim Tierschutz in der Schweinehaltung.

 

Dr. Gerd Carsten Höher, Referatsleiter für Bioenergie und Nachwachsende Rohstoffe im niedersächsischen Landwirtschaftsministerium, schilderte erstaunlich offen und schonungslos die Folgen der geplanten Änderung des EEG für die Bauern. Der Energieexperte erwartet, dass eine erhebliche Anzahl von Biogasanlagen durch die geplanten Änderungen wirtschaftlich akut gefährdet wird – vor allem in Regionen mit hohen Flächenkosten und einem hohe Anteil zugekaufter Substrate. Die Kreditlinien zahlreicher Biogasanlagen-Betreiber werden dadurch akut gefährdet. Und es sei völlig unklar, wer dann die Anlagen übernehmen könne. Denn die meisten Anlagen seien priviligiert. Daher müssten die Höfe gleich mit verkauft werden. Zudem seien allein in Niedersachsen durch die geplante EEG-Novelle etwa 2.000 Arbeitsplätze akut gefährdet. Aus Dr. Höhers Sicht ist es daher sinnvoller, das EEG fachlich nachzubessern, anstatt die geplante „harte Kurskorrektur“ vorzunehmen.

 

Im zweiten Referat ging Dr. Lars Schrader, Leiter des Instituts für Tierschutz und Tierhaltung am Friedrich-Loeffler-Institut in Celle, auf aktuelle Tierschutzthemen in der Schweinehaltung ein. Er umriss den aktuellen Forschungsstand bei den Themen Schwanzbeißen, betäubungslose Kastration bzw. Jungebermast, Schäden an Klauen, Gelenken sowie der Haut und zu Ferkelverlusten in großen Würfen. Schrader appellierte an die anwesenden Landwirte und Berater, der wachsenden öffentlichen Kritik an der Tierhaltung durch eine verbesserte Kommunikation zu begegnen. Das allein reiche jedoch nicht. Für die meisten Tierschutzprobleme in der Nutztierhaltung gebe es Lösungsansätze. Die Verbesserungen verursachen jedoch in der Regel höhere Kosten, die ausgeglichen werden müssen. In jedem Fall sei es besser, neue Haltungsauflagen aktiv mitzugestalten, als abzuwarten, bis der Branche rechtliche Regelungen „übergestülpt“ werden.

 

VzF-Geschäftsführer Dr. Conrad Welp signalisierte die Bereitschaft des Berufsstandes, auch weiterhin bei der Suche nach praxistauglichen und zugleich wirtschaftlichen Lösungen mitzuwirken. Bereits heute erprobt die Vzf GmbH in 400 Mitgliedsbetrieben ein umfangreiches Programm zur Minimierung des Antibiotikaeinsatzes. Zur weiteren Unterstützung soll das Tierärzteteam der BHZP-Veterinärgesellschaft personell aufgestockt werden. Darüber hinaus beteilige sich die VzF GmbH an verschiedenen Forschungsprojekten zur Schwanzbeiß-Problematik sowie zur Zucht auf Mütterlichkeit und Ferkelvitalität. Auch im Bereich Öffentlichkeitsarbeit will sich die GmbH verstärkt engagieren. Welp forderte abschließend alle Beteiligten zu einem ergebnisoffenen Dialog auf. Dazu gehören die landwirtschaftlichen Unternehmen ebenso wie Tierschutzorganisationen und Politiker. Es dürfe keine Klientelpolitik geben. Angesichts der enormen Herausforderungen sei politischer Fundamentalismus völlig fehl am Platze.     

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