Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

GLÖZ 6

Dauerregen vs. GAP-Regeln: 42 % der top agrar-Leser können Boden nicht bedecken

Wer einen Agrarantrag stellt, muss bis zum 15. 11. auf 80 % der Flächen eine Bodenbedeckung nachweisen. Das ist durch die Witterung teilweise nicht möglich. Wir haben bei unseren Lesern nachgefragt.

Lesezeit: 3 Minuten

Am 15. November fällt der Hammer: Bis dahin müssen Landwirte, die einen Agrarantrag stellen, auf mind. 80 % ihrer Flächen eine Mindestbodenbedeckung (GLÖZ 6) nachweisen. Auf vielen Betrieben steht jedoch durch den vielen Regen der letzten Wochen seit geraumer Zeit die Feldarbeit still. Wir haben unsere Leserinnen und Leser auf topagrar.com und unsere Instagram-Community gefragt, ob sie die Frist für die GLÖZ 6 in diesem Herbst einhalten können. Die Ergebnisse sind deutlich.

Grundsätzlich gilt, zur Mindestbodenbedeckung am 15.11. muss letztere klar ebendiese – sprich bereits vorhanden und entwickelt – sein. Auf unsere Frage, ob das nach dem aktuellen Stand noch möglich ist, antworten 42 % von rund 1.200 befragten Lesern mit einem „Nein“. Nur 38 % gaben an, die Vorgaben einhalten zu können.

Anders sieht das Meinungsbild der Instagram-Community von top agrar aus: Von insgesamt 1.569 befragten Personen schaffen es 51 %, die Vorgaben für den Stichtag einzuhalten. „Nur“ 25 % schaffen es (Stand 01. November) nicht.

Als Grund für die nicht einzuhaltende Frist nannte uns der Großteil unserer Umfrageteilnehmenden, die Flächen seien zu nass, um zu säen (75 % bei topagrar.com; 64 % via Instagram). Bei weiteren 14 % (topagrar.com) bzw. 19 % (Instagram) laufe die Kultur nicht auf. Zum Teil könne außerdem auch nicht geerntet werden.

Landwirte wünschen sich angepasste Regelungen

Uns erreichten in der letzten Woche viele Nachrichten und Kommentare mit dem Wunsch nach einer Anpassung der geltenden Regeln. Viele Landwirtinnen und Landwirte ärgern sich, dass die Vorgaben an ein Datum gebunden sind und sich nicht nach der Witterung orientieren.

Folgende Wünsche und Forderungen an die Politik wurden deutlich:

  • „Anpassung an die Wetterverhältnisse, nicht Orientierung nach einem Datum.“

  • „Ausnahmegenehmigungen“

  • „Reduzierung der Flächen um 30 % und eine Fristverschiebung, ähnlich wie bei der Güllesperrfrist“

  • „Regelung absetzen oder aussetzen, das ist nicht praxistauglich.“

  • „Datum streichen, mehr als arbeiten und alles versuchen geht nicht. Fürs Wetter kann keiner was.“

  • „Gesät sollte reichen“

  • „Es muss dem Wetter angepasst werden. Die extremen Verhältnisse nehmen zu. Egal ob zu trocken oder zu nass.“

Die Arbeit stockt auch weiterhin auf vielen Betrieben. So schrieb uns bspw. Mareike Paulsen aus Schleswig-Holstein via Instagram: „Vor drei Wochen schon Zwischenfrucht inkl. Stoppelbearbeitung nach dem Mais, aber noch keine Mindestbodenbedeckung, seitdem fast nur Dauerregen.“ Bei Instagram-Follower Max aus Niedersachsen hingegen bleibe „alles wie es war, da die Stoppelbrache auch bei Mais zählt“.

Anders ist es bei Peter aus Baden-Württemberg. Er teilte via Instagram mit, dass er seit August wisse, dass er auf Grund der roten und gelben Gebiete, auf allen Flächen eine Bodenbedeckung brauche. „Aktuell steht Weidelgras auf meinen Maisflächen für 2024. Wie ich das ohne Pflug oder Glyphosat machen soll, ist mir noch ein Rätsel.“ Für ihn seien die Regelungen „reine Schikane“.

Auch Facebook-User Hans M. findet klare Worte zur Mindestbodenbedeckung: „…wenn das Wetter nicht mitspielt sind alle noch so ausgeklügelten Spielregeln für nix. Jahrhundertelang arbeitete die Landwirtschaft mit dem Wetter, in der Neuzeit arbeiten wir mit praxisfernen Regelungen (…).“ Auch Gerald R. kann die Bedeckung nicht zum 15.11. nicht sicherstellen. Er hält die Regelungen für „so weit an der Realität vorbei, wie nur irgendwie möglich“.

Vermehrt ziehen Landwirte deswegen mittlerweile die Reißleine und verzichten auf die Agrarförderungen aus der GAP. In unserer Umfrage sagten 14 % der topagrar.com-Leser, sie würden 2024 keinen Flächenantrag mehr stellen. Ihnen folgen 9 % der Befragten in unserer Instagram-Umfrage.

Mehr zu dem Thema

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.