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Was ein Jahr

Zuckerrübenanbauer haben sich 2023 durch Wetter und Krankheiten gekämpft

Das vergangene Rübenjahr und die abgeschlossene Kampagne verlangten von allen Beteiligten großen Einsatz und Flexibilität. Die Zuckerwirtschaft zieht Bilanz.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Zuckerwirtschaft zieht Bilanz zu einer ungewöhnlich langen Kampagne 2023/24. Das Anbaujahr und die Ernte brachten große Herausforderungen. Landwirte und Zuckerfabriken mussten auf Wetterextreme wie Dauerregen, Überschwemmungen oder fehlende Sonne, aber auch unerwarteten Schädlings- und Krankheitsbefall reagieren.

Am Ende steht ein höherer Rübenertrag als im Vorjahr, allerdings mit deutlich geringerem Zuckergehalt. Diese Entwicklung zeigt: der Rübenanbau braucht zukünftig wirksame Instrumente, um auf klimabedingte Herausforderungen flexibel reagieren zu können.

Rückblick

Schon die Aussaat verzögerte sich 2023 witterungsbedingt, fehlende Sonne im Sommer bremste die Zuckerbildung. Auch die Hoffnung auf einen sonnenreichen Herbst erfüllte sich nicht, stattdessen gab es hohe Niederschläge.

Somit wurden am Ende große, wasserreiche Rüben mit niedrigem Zuckergehalt geerntet. Der finale Rübenertrag lag mit durchschnittlich 82 t/ha dann auch deutlich über dem Vorjahr. Die Rübenmenge war insgesamt um 15 % höher. Die Zuckererzeugung in Deutschland lag bei rund 4,2 Mio. t Zucker.

Schwieriges Wetter und Schädlinge

Sich veränderndes Klima brachte in diesem Anbaujahr nicht nur Witterungsextreme. Auch Schädlinge und Krankheiten bei gleichzeitig immer weniger zur Verfügung stehenden Pflanzenschutzmitteln werden zunehmend zum Problem und drücken die Erträge.

So breitete sich 2023 die durch Zikaden übertragene bakterielle Krankheit Syndrome Basses Richesses (Syndrom niedriger Zuckergehalt) in vielen Regionen stärker aus als sonst. Sie senkt den Zuckergehalt in Rüben. Zusätzlich übertrugen die Zikaden eine weitere SBR-Variante in Form von Stolbur. Diese bakterielle Infektion verursacht sogenannte „Gummirüben“. Betroffene Rüben ließen sich schwer ernten und mussten aufgrund ihrer geringen Lagerfähigkeit schnell verarbeitet werden. Beide bakteriellen Krankheiten bzw. die übertragenden Zikaden sind mit den üblichen Verfahren kaum bekämpfbar. Die Branche forscht daran mit Hochdruck.

Respekt an Landwirte

„Das vergangene Rübenjahr und die abgeschlossene Kampagne verlangten von allen Beteiligten großen Einsatz und Flexibilität. Vor dieser Leistung habe ich großen Respekt. Das zeigt aber auch: Der Rübenanbau muss sich schneller auf den Klimawandel einstellen“, bekräftigt Dr. Stefan Streng, Vorsitzender der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker.

„Dafür brauchen wir die richtigen Instrumente: Neue Technologien auf dem Acker und in der Züchtung sowie eine ausreichende Zahl an Wirkstoffen im Pflanzenschutz. Für die Zukunftsfähigkeit des Rübenanbaus brauchen wir in diesen Punkten mehr politischen Einsatz der Bundesregierung.“

Maßnahmen zur Klimaanpassung in Arbeit

Die Zuckerwirtschaft arbeitet bereits an Maßnahmen zur Klimaanpassung. Rübenanbauer sind Vorreiter bei bodenschonenden Anbaumethoden und dem integrierten Pflanzenschutz. Neue Robotik-Technologien und Spot-Spray-Systeme können künftig dazu beitragen, den Pflanzenschutzmitteleinsatz deutlich zu reduzieren.

Diese Anstrengungen darf die Politik laut Streng nicht durch pauschale Verbote oder Reduktionsziele behindern. Durch mehr Offenheit für neue Züchtungstechniken, technische Innovationen wie Präzisionslandwirtschaft oder digitale Lösungen können sowohl Nachhaltigkeit als auch Ertrag sichergestellt werden.

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