Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

topplus News

Zwischenfrüchte – in diesem Jahr mehr Schaden als Nutzen?

In diesem Jahr machen Durchwuchs und verunkrautete Zwischenfruchtbestände jahrelange Bemühungen des integrierten Pflanzenschutzes zunichte. Was Sie jetzt noch tun können, zeigt Dr. Ute Kropf, Fachhochschule Kiel.

Lesezeit: 3 Minuten

In diesem Jahr machen Durchwuchs und verunkrautete Zwischenfruchtbestände jahrelange Bemühungen des integrierten Pflanzenschutzes zunichte. Was Sie jetzt noch tun können, zeigt Dr. Ute Kropf, Fachhochschule Kiel.


Das Wichtigste zum Thema Ackerbau dienstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Bislang sind viele Zwischenfruchtbestände durch die Trockenheit nur sehr lückig aufgelaufen. Diese Lücken nutzen nicht nur diesjähriges Ausfallgetreide und Altraps. Es etabliert sich auch eine vielfältige Unkrautflora – viele Bestände stehen bereits dicht und schließen damit die grüne Brücke für die Übertragung schwer bekämpfbarer Krankheiten und Virusvektoren. Was können Landwirte tun?


Krankheiten und Schädlinge eindämmen


Gelten Ihre Zwischenfruchtbestände nicht als Greeningmaßnahme, haben Sie freie Hand. Mulchen Sie Unkräuter und Zwischenfrüchte, sobald es erste Anzeichen gibt, dass die Durchwuchskultur erkrankt. Derzeit kommen z. B. Netzflecken in (Ausfall-)Gerste durch. So beseitigen Sie zumindest die oberirdischen Probleme, hoffentlich auch in Bezug auf Virusvektoren.


Doch die unterirdischen Probleme bleiben so bestehen: Durchwuchsraps dient auf Kohlhernie-gefährdeten Flächen als Wirtspflanze dieser Krankheit, an Ausfallgetreide können sich Halmbasiserkrankungen wie Rhizoctonia, Schwarzbeinigkeit und Fusarium vermehren. Damit steigt der Druck auf nachfolgende Früchte oder Flächen in der Nachbarschaft. Nach dem Mulchen sollte daher sofort eine mischende Bodenbearbeitung folgen. So stoppen Sie das Wachstum der Kultur und dämmen gleichzeitig Halmbasis- und Wurzelkrankheiten ein. Auf prophylaktische Maßnahmen sollten Sie jedoch besser verzichten – zu groß wäre der Wasserverlust auf den trockenen Böden.


Keine Chance bei Greening-Zwischenfrüchten


Anders sieht es bei Greening-konformen Zwischenfruchtbeständen aus: Hier sind den Landwirten derzeit die Hände gebunden. Der phytosanitären Katastrophe ist damit Tür und Tor geöffnet – Zwischenfrüchte darf man erst im Februar umbrechen. Bis dahin sammeln und vermehren sich Unkräuter, -gräser, vor allem schwer bekämpfbare Krankheiten und Schädlinge in dieser grünen Brücke munter weiter. Damit bleibt auch die hohe Gefahr der Virosen bestehen. So ist es nahezu unmöglich, durch integrierten Pflanzenschutz den Pflanzenschutzmitteleinsatz dauerhaft zu reduzieren.


Hinzu kommt, dass – egal ob es sinnvoll ist oder nicht – die Zwischenfrüchte bis zum 30.9. in der Erde sein müssen. Bis zum 15. Februar des Folgejahres sollen die Zwischenfrüchte auf der Fläche bleiben. Bis dahin kann man häckseln, schlegeln oder walzen – jedoch nur ohne Bodeneingriff. Die Kultur muss hinterher noch zu erkennen sein. Erkundigen Sie sich nach evtl. einzuhaltenden Fristen, wenn Sie Zwischenfrüchte für andere Maßnahmen, wie z. B. Agrar-Umweltmaßnahmen, angemeldet haben. Zur Zeit ist die Gefahr groß, dass die Zwischenfrüchte ankeimen und dann vertrocknen. Oder es setzt sich nur eine Kultur aus der Saat-Mischung durch, wie der Buchweizen auf dem Foto (links). Heben Sie also in jedem Fall den Sackanhänger auf und bei Eigenmischungen eine Probe!


Dr. Ute Kropf, Fachhochschule Kiel

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.