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„Wir haben in Kartoffeln statt in Sauen investiert"

Simon Obermeier ist überzeugter Ferkelerzeuger. Trotzdem hat er in den letzten Jahren nicht die Tierhaltung, sondern den Kartoffelanbau als zweites Standbein ausgedehnt.

Lesezeit: 3 Minuten

Eigentlich wollte Simon Obermeier (32) aus Stulln in der Oberpfalz bereits 2015 nach seinem Abschluss zum Techniker für Landbau und seinen Einstieg in den elterlichen Betrieb die Ferkelerzeugung ausbauen. „Ich bin überzeugter Sauenhalter und Investitionen in diesen Betriebszweig wären auch dringend nötig. Aber die politischen Rahmenbedingungen sind seit mindestens zehn Jahren so unsicher, dass wir das erst einmal bleiben ließen“, sagt der junge Betriebsleiter.

Zusammen mit seinen Eltern hält Obermeier 200 DL-Sauen und setzt damit 30 Ferkel pro Sau und Jahr ab. Etwa 80 % der Ferkel vermarktet er direkt an einen Mäster, der ausschließlich Metzger beliefert. Die restlichen Ferkel verkauft er an die Erzeugergemeinschaft Südbayern.

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Kartoffelanbau verdoppelt

Weil er seinen Betrieb weiterentwickeln wollte, baute der Sauenhalter in den letzten Jahren sein zweitwichtigstes Standbein aus. „Wir bekamen Fläche zu vernünftigen Preisen angeboten und haben deshalb unsere Kartoffelfläche von ursprünglich 16 auf 33 ha verdoppelt“, berichtet Obermeier.

Sauen bleiben Schwerpunkt

Voraussetzung war, dass sein Vertragspartner, der Kloßteighersteller Burgis, ihm die zusätzlichen Abnahmemengen vertraglich zusicherte. Auch die Investitionen waren vergleichsweise überschaubar: Zusammen mit seinen Eltern errichtete er in viel Eigenleistung für 100.000 € ein zusätzliches Kartoffel­lager und kaufte für 80.000 € einen neuen Vollernter.

Auch wenn sich die Investition gut rechnet und die Kartoffeln mittlerweile rund 25 bis 30 % zum Einkommen beitragen, möchte der Landwirt diesen Betriebszweig nicht weiter ausbauen. „Die Kartoffeln machen relativ viel Arbeit und sind sehr preisvolatil“, gibt Obermeier zu bedenken. Wegen der Mehrarbeit bildet er seit zwei Jahren Lehrlinge aus. Der Einstieg in weitere Betriebszweige ist für ihn auch kein Thema.

„Grundsätzlich sehe ich mein Hauptfeld in der Ferkelerzeugung“, macht der Landwirt klar. „Weil wir in der Oberpfalz nicht die besten Böden haben, brauchen wir die Tierhaltung, um eine angemessene Wertschöpfung auf unserem Betrieb zu erzielen.“

„Wir brauchen Sicherheit“

Allerdings steigt der Druck, in die Schweinehaltung zu investieren. „Wir sind jetzt am Kipppunkt, was die Haltbarkeit der Stalleinrichtung anbelangt“, erklärt Obermeier. Er hat deshalb ein Umbaukonzept für das Deckzentrum vorgelegt und will in den nächsten Jahren den Deck- und Wartebereich neu bauen – vorausgesetzt, die Politik gibt ihm dafür die nötigen Sicherheiten.

„Bei Investitionen brauche ich mindestens zehn bis 15 Jahre Bestandsschutz“, macht Obermeier klar. Und er will weiterhin mit Augenmaß inves­tieren und die Fremdkapitalbelastung überschaubar halten. „In eine totale Abhängigkeit möchte ich jedenfalls nicht geraten.“

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