Baden-Württembergs Landwirtschaftsministers Rudolf Köberle sieht den Kampf um landwirtschaftliche Flächen mit Sorge. Vor allem in den Landkreisen mit überdurchschnittlich hohen Tierbeständen und wachsendem Energiepflanzenbedarf würden die Acker- und Grünlandflächen knapp. Das betonte der Ressortchef bei seinem Besuch von Stadt- und Landkreisen am vergangenen Donnerstag auf dem Hof der Familie Keller in Gutenzell-Hürbel.
Im Landkreis Biberach sei beispielsweise die Anzahl der Biogasanlagen stark gestiegen, was zu einer deutlichen Ausdehnung der Maisanbaufläche geführt habe. "Dort, wo der Mais in die Biogasanlage wandert, kann er nicht verfüttert werden", erläuterte der Ressortchef. Landesweit sehe er noch keine Probleme, die Entwicklung in einigen Gemeinden und speziell im Landkreis Biberach gebe jedoch Anlass zur Sorge.
Das Landwirtschaftsministerium habe eine Arbeitsgruppe installiert, die Empfehlungen im Hinblick auf die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) erarbeite. Biogasbetriebe und regionale Entscheidungsträger sollten bedenken, dass eine Region ebenso wie bei der Tierhaltung nur eine begrenzte Anzahl entsprechender Betriebe verkrafte, unterstrich der Minister. Ansonsten komme es unweigerlich zu Problemen, die sowohl einzelne Betriebe als auch ganze Landstriche in große Schwierigkeiten bringen könnten.