Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) berät auch offiziell bei Fragen rund um die Bioenergieerzeugung. Der Service ist kostenlos.
Ein gelungenes Beispiel für die Beratungstätigkeit ist die Biogasanlage von Albrecht Rudolph und Kai Peter Schwarz, die seit Dezember 2010 auf dem Hof Hammermühle in Gemünden im Westerwald betrieben wird. Dort werden Strom und Wärme aus Grassilage, etwas Maissilage, Gülle und Mist erzeugt.
Nach Angaben der BLE reichte die kostenfreie Unterstützung der Anlagenplanung von der individuellen Grundberatung über eine Analyse der Betriebssituation bis hin zur Erstellung eines fachkundigen Konzepts. Am Ende des Beratungsprozesses habe festgestanden, dass auf der verfügbaren Fläche mit insgesamt 135 ha genügend Biomasse für eine mittelgroße Biogasanlage erzeugt werden könne. Zudem hätten ausreichend Gülle und Mist zur Verfügung gestanden. Die Bioenergieberater hatten den beiden Landwirten laut BLE Entscheidungshilfen an die Hand gegeben, die für die Genehmigungsbeantragung und Auftragserteilung einer grasverarbeitenden 260 kW-Biogasanlage notwendig waren.
Ergänzend hätten die Berater auch bei der Finanzierungsverhandlung mit der Hausbank geholfen. Nach dem gelungenen Start planten die Betreiber bereits eine Erweiterung der Biogasanlage auf 500 kW. Auch hier sei die BLE-Bioenergieberatung begleitend tätig. So könnten künftig benachbarte Landwirte überschüssiges Gras an die Biogasanlage verkaufen. Darüber hinaus sorge ein ausgewogenes Wärmenutzungskonzept mit der Gemeinde für Einsparungen. Damit profitierten die Betreiber, die anliefernden Landwirte und die Verbandsgemeinde von der Biogasanlage. Der Bau dieser Biogasanlage ist nach Ansicht der BLE auch ein sehr gutes Beispiel für die wirtschaftliche Förderung des ländlichen Raumes im Einklang mit Natur, Landschaftserhaltung und umliegender Bevölkerung. (AgE)