Eine grundlegende Debatte über die gegenwärtige und künftige Biogasförderung will der sachsen-anhaltinische Landwirtschaftsminister Dr. Hermann Onko Aeikens anstoßen.
Für die Agrarministerkonferenz Ende April in Plön kündigte Aeikens einen entsprechenden Beschlussvorschlag an. "Wir müssen wissen, wohin wir wollen", sagte der CDU-Politiker dem Presse- und Informationsdienst Agrar-Europe.
Aeikens sprach von erheblichen Verwerfungen auf regionalen Pachtmärkten infolge der hohen staatlichen Einspeisevergütungen. Noch könne nicht von einer flächendeckenden Entwicklung gesprochen werden. Aber das Problem nehme an Schärfe zu. Völlig zu Recht werde in der Fachöffentlichkeit bereits von einer Zerreißprobe zwischen landwirtschaftlichen Tierhaltern und Biogaserzeugern gesprochen.
"Die Politik kann da nicht tatenlos zusehen", so der Agrarökonom. Dringend erforderlich sei eine hinreichende Sensibilität für die Thematik bei den politisch Verantwortlichen. Benötigt würden klare Analysen, welche Auswirkungen die Biogasförderung auf die übrige landwirtschaftliche Produktion habe. "Wenn die vorliegen, muss entschieden werden, ob wir das wollen", sagte Aeikens. Mit seiner Initiative zur Agrarministerkonferenz wolle er den Diskussionsprozess dazu anstoßen. An dessen Ende könnten Ergebnisse stehen, die sich in der vorgesehenen Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) niederschlagen müssten.
Mehr zum Thema lesen Sie auch in der aktuellen top agrar-Ausgabe ab Seite 20: Biogas contra Veredlung - droht die Zerreißprobe?