Der Schweizer Biodieselhersteller Biopetrol ist 2012 tief in die roten Zahlen gerutscht und bereitet einen Kapitalschnitt vor. Wie das Unternehmen im Vorfeld seiner Aktionärsversammlung (29. Mai 2013) mitteilte, summierten sich die Nettoverluste im abgelaufenen Geschäftsjahr, trotz eines stabilen Umsatzes von 619 Mio. Euro, auf fast 98 Mio. Euro; im Vorjahr belief sich der Verlust auf knapp 35 Mio. Euro.
Die negative Entwicklung wurde laut Konzern auch dadurch hervorgerufen, dass 2012 eine Wertberichtigung von rund 73 Mio. Euro erfolgte. Der Schuldenstand des Biodieselkonzerns ist durch das schlechte Geschäftsjahr auf 87 Mio. Euro gestiegen.
Schuldenschnitt geplant
Um das Bilanzungleichgewicht zu beseitigen, plant die Unternehmensführung, frisches Kapital zu beschaffen und der Aktionärsversammlung einen Kapitalschnitt vorzuschlagen, bei dem der Nominalwert der Aktien von 1 Schweizer Franken (0,81 Euro) auf 0,15 Schweizer Franken (0,12 Euro) herabgesetzt werden soll. Zudem will Biopetrol seine Aktien vom Handel an der Frankfurter Börse zurückziehen.
Als Grund für das schwache wirtschaftliche Ergebnis nennt das Unternehmen die bestehenden Überkapazitäten am europäischen Biodieselmarkt. Als kleiner Erfolg wird deshalb gewertet, dass die Auslastung der momentan betriebenen Werke in Rotterdam und Rostock mit einer Kapazität von zusammen 600.000 t von 55 % in der ersten Jahreshälfte 2012 auf 65 % in der zweiten gestiegen ist. Insgesamt bleibt der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2013 allerdings verhalten. Biopetrol spricht von einer Herausforderung und rechnet nicht damit, dass sich das Geschäftsumfeld signifikant verbessern werde.