In Leuna (Sachsen-Anhalt) entsteht die weltweit erste Lignocellulose-Bioraffinerie. Damit sollen sämtliche Hauptkomponenten von Holz chemisch verwertet werden. Mit einem speziellen Verfahren lassen sich dabei die drei wichtigsten Holzkomponenten - Cellulose, Hemicellulose und Lignin - voneinander trennen. Cellulose und Hemicellulose werden anschließend zu fermentierbaren Zuckern verarbeitet und stehen für biotechnologische Anwendungen zur Verfügung. Das Lignin kann zu Biowerkstoffen und Klebstoffen weiter verarbeitet werden oder ist als Ausgangsstoff für Chemikalien nutzbar.
Die Bioraffinerie soll bis 2012 am Chemiestandort Leuna errichtet werden. An dem Projekt sind namhafte Partner, darunter Bayer, Evonik und die Fraunhofer-Gesellschaft beteiligt. Das Vorhaben wird von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR), einem Projektträger des BMELV, betreut und mit knapp 8,5 Millionen Euro aus dem Förderprogramm "Nachwachsende Rohstoffe" des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) gefördert.
Bestätigen sich die bislang gemachten positiven Erfahrungen, wäre der Bau einer großtechnischen Lignocellulose-Bioraffinerie der nächste Schritt auf dem Weg zur industriellen Nutzung dieser neuen Technologie, berichtet des BMELV.