Immer Verbraucher entscheiden sich für Ökostrom und sind bereit dafür mehr zu zahlen. Was die meisten Kunden nicht wissen dürften: Die umweltfreundliche Energie stammt oftmals nicht aus Deutschland, sondern aus dem Ausland. Anders ausgedrückt: Der Ausbau der Erneuerbaren Energien in der Bundesrepublik profitiert so gut wie gar nicht von der stärkeren Nachfrage nach Grünstrom.
Das Problem: Für Solar- oder beispielsweise Windkraftstrom kassieren die Produzenten in der Regel eine Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Daher darf dieser Strom nicht mehr als Ökostrom verkauft werden. Die Erzeuger sollen schließlich nicht doppelt abkassieren. Die Energieversorger decken sich deshalb mit frei handelbarem Ökostrom (kein EEG-Strom) ein und weisen dieses mit sogenannten Herkunftsnachweisen nach.
Die Sache hat allerdings einen Haken. Die Nachweise stammen vor allem aus dem Ausland, denn dort ist der Ökostrom relativ günstig. Zum Beispiel kostet skandinavischer Strom aus Wasserkraft rund 0,02 bis 0,03 Cent pro Kilowattstunde, heißt es in der Studie. Kunden zahlen hingegen bis zu 25 Cent und mehr für die gleiche Menge. Folge: Ökostrom aus dem Ausland fließt massenhaft nach Deutschland.