Holzpellets verbrennen zwar sehr staubarm in modernen Kesseln. Dennoch stoßen sie mehr Feinstaub aus als beispielsweise die Verbrennung von Erdöl oder Erdgas. Die Emissionen bei der Verbrennung von Holzpellets lassen sich um bis zu 50 % senken, wenn bei der Pelletherstellung das Mineral Kaolinit beigemischt wird. Das zeigen die Ergebnisse eines wissenschaftlichen Projekts zur Herstellung und Verbrennung von Holzpellets des Instituts für Umwelttechnik und Energiewirtschaft (IUE) der Technischen Universität Hamburg (TUHH). „Dass die Ergebnisse so positiv ausfallen, hat uns selbst überrascht. Kein Additiv hat sich bisher als so effektiv herausgestellt wie Kaolinit“, sagt Doktorandin Theresa Hülsmann, die das Projekt am Institut für Umwelttechnik und Energiewirtschaft betreut.
Das dreiköpfige Forscherteam stellte zunächst neben herkömmlichen die mit Kaolinit versetzten Pellets her. Im Anschluss verbrannten sie diese in einer handelsüblichen Kleinfeuerungsanlage unter definierten Bedingungen. Außerdem analysierten sie die Abgase der naturbelassenen als auch der mit Kaolinit versetzten Holzpellets hinsichtlich der Feinstaubemissionen. Beim Vergleich wurde die deutliche Feinstaubreduktion durch das Additiv deutlich. „Die Maßnahme sei kostengünstig und leicht umzusetzen“, sagt Professor Martin Kaltschmitt, Leiter des TUHH-Instituts für Umwelttechnik und Energiewirtschaft. Bestätigten sich diese Ergebnisse auch in Feuerungsanlagen mit anderen Verbrennungstechniken, könnte eine derartige Additivierung der Holzpellets in den europäischen Brennstoffnormen festgeschrieben und dadurch zu einer umweltfreundlicheren Biomasseverbrennung beitragen. Die CO2-neutrale und auch ökonomisch attraktive Form der Wärmebereitstellung durch die Verbrennung von Holzpellets hat in den letzten Jahren stark zugenommen.
Das Ausgangsmaterial für derartige Pellets, die primär aus Sägewerksrückständen hergestellt werden, ist jedoch begrenzt. Um das Spektrum von Biobrennstoffen zu erweitern, arbeitet Theresa Hülsmann im weiteren Verlauf ihrer Arbeit daher an „Mischpellets“ aus Holz und Stroh; Stroh fällt in großen Mengen an und wird bisher nur teilweise genutzt.