Von der bundesweit gesamten installierten Leistung zur Stromerzeugung Ende 2009 von 43.000 Megawatt aus Erneuerbaren-Energien-Anlagen wurden bisher 51 Prozent von Privatpersonen und Landwirten realisiert. Das zeigt der neu erschienene Sammelband Dezentralität mit dem Titel "Kraftwerke für Jedermann \- Chancen und Herausforderungen einer dezentralen Energieversorgung" der Agentur für Erneuerbare Energien. Weitere Energieerzeuger sind Projektierer (15 %), Fonds und Banken (11 %), Industrie- und Gewerbeunternehmen (7 %). Die klassischen Energieversorger haben dagegen nur noch einen Anteil von 11 %, regionale Versorger kommen auf 2 %.
Die Dezentralität der Erneuerbaren Energien wird in der Energiedebatte von Politik und Medien oft als Schlagwort benutzt. Doch was versteht man unter dezentral? Was bedeutet der Wandel von einer zentralen Energieversorgung mit fossilen Großkraftwerken hin zu vielen kleinen Anlagen, die Strom, Wärme und Kraftstoffe aus Erneuerbaren Energien produzieren, für ein industrialisiertes Land wie Deutschland? Welcher Grad von dezentraler Versorgung ist erstrebenswert? Und welche Chancen und Herausforderungen sind mit dem dezentralen Ausbau der Erneuerbaren Energien verbunden? Antworten auf diese Fragen gibt die neue Broschüre. Experten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft kommen mit 20 Beiträgen zu Wort und stellen Chancen und Herausforderungen einer dezentralen Energieversorgung vor. Neben Themen der kommunalen Wertschöpfung und den neuen Eigentümerverhältnissen am Kraftwerkspark beleuchten die Experten auch Sachverhalte wie Netze, Speicher, Stoffströme und nicht zuletzt die Akzeptanz der Bevölkerung. Das umstrittene Wüstenstromprojekt Desertec wird in den Beiträgen des kürzlich verstorbenen Dr. Hermann Scheer MdB und des Schirmherren der Agentur für Erneuerbare Energien, Prof. Dr. Klaus Töpfer, kontrovers diskutiert. Die Vereinbarkeit mit dem dezentralen Charakter der Erneuerbaren Energien in Deutschland steht dabei im Zentrum.
Der neue Sammelband Dezentralität "Kraftwerke für Jedermann \- Chancen und Herausforderungen einer dezentralen erneuerbaren Energieversorgung" ist als Download verfügbar oder kostenlos bei der Agentur für Erneuerbare Energien zu bestellen.