Nachdem der Inlandsmarkt für Anlagen zur Biogas- und Biomasseverstromung eingebrochen ist, setzt der Maschinenbau auf ein neues Marktsegment: die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Das Interessen an einer dezentralen Energieversorgung – vor allem in der Industrie und der Gebäudewirtschaft – sei groß, berichtete der stellvertretende Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Maschinen und Anlagenbau (VDMA) Power Systems, Gerd Krieger, vergangene Woche auf der EuroTier in Hannover.
Das am 1. August 2014 in Kraft getretene Erneuerbare-Energien Gesetz (EEG) habe den Ausbau von Stromerzeugungsanlagen auf der Basis von Biogas und Biomasse zum Erliegen gebracht. Was hier lediglich bleibe, sei der wichtige Markt für die Modernisierung und Optimierung der Anlagen sowie die Exportmärkte.
Die dezentrale Energieversorgung wachse aber in der Industrie und Gebäudewirtschaft und könne so die Stagnation im Bioenergiebereich kompensieren, erklärte Krieger. So werde beispielsweise im Industriesektor „Ernährung und Tabak“ bis 2030 eine jährliche Wachstumsrate von 4,5 % erwartet, wie eine vom Bundeswirtschaftsministerium in Auftrag gegebene und im Oktober vorgestellte Studie ermittelt habe. Die Lebensmittelindustrie sei dabei nur ein Beispiel unter vielen, das zeige, dass die Zukunftsmärkte der dezentralen Energie in der Industrie und im Gebäudebereich lägen und zwar international. Deutschlands europäische Nachbarländer, inzwischen aber auch Märkte in Nordamerika und Asien, fragten verstärkt KWK-Technologie nach und sorgten beim deutschen Maschinenbau in diesem Bereich für ein hohes Exportvolumen von bis zu 80 %.